Neuwied setzt ein Zeichen gegen Hass, Rassismus und Gewalt

Immer noch erfahren Menschen aufgrund ihrer Kultur, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung menschenunwürdige Abwertung, Ungleichbehandlung, Benachteiligung bis hin zur Ausgrenzung. Nicht selten werden sie Opfer der Gewalt. Denn: Auf menschenverachtende Einstellungen und Worte können menschenverachtende Taten folgen. Diese Entwicklung bedroht und beschädigt die Grundlagen des friedlichen Miteinanders in Vielfalt. Um gegen menschenfeindliche Einstellungen entschlossen einzutreten, beteiligt sich die Stadt Neuwied seit 2017 an den Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR).

Mit Unterstützung Neuwieder Institutionen, Organisationen und Initiativen stellte die städtische Integrationsbeauftragte Dilorom Jacka ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm zusammen. Die bundesweiten Internationalen Wochen gegen Rassismus finden vom 11. – 20. März 2024 statt und stehen unter dem Motto: „Menschenrechte für alle".


 

Veranstaltungskalender Internationale Wochen gegen Rassismus

Ausstellungseröffnung „Soziales Leben in Afrin“

Montag, 11.03.2024, 11:00 Uhr
Mehrgenerationenhaus Neuwied
Wilhelm-Leuschner-Str. 5, 56564 Neuwied

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ werden im Mehrgenerationenhaus Neuwied mit einer Ausstellung eröffnet. Fotograf Youssef Hussein stellt in der Zeit vom 11.03. - 22.03.2024 60 seiner Fotografien von Natur, Antiquitäten und gesellschaftlichem Leben in der Stadt Afrin im Norden Syriens bis zum Jahr 2000 aus. Der Kurdisch-Kurs des MGHs zeigt traditionelle Kleidung, es wird kurdische Musik gespielt und traditionelles kurdisches Essen zum Probieren angeboten. Youssef Hussein blickt auf 45 Jahre Erfahrung zurück. Er konnte seine beeindruckenden Bilder bereits lokal und international ausstellen, wirkte bei einer Buchveröffentlichung mit und erstellte Jahreskalender für viele Städte seines Landes.

Veranstalter:
Mehrgenerationenhaus Neuwied
Keine Anmeldung erforderlich. Ansprechpartnerin: Jennifer Welker, E-Mail: mgh@fbs-neuwied.de, Tel.: 02631 / 390 730


Internationale Frauengruppe

Montag, 11.03.2024, von 10.30 bis 12 Uhr
Mehrgenerationenhaus Neuwied
Wilhelm-Leuschner-Str. 5, 56564 Neuwied

Die Internationale Frauengruppe trifft sich immer montags von 10.30 bis 12 Uhr im Mehrge-nerationenhaus und lädt andere Frauen jeden Alters mit und ohne Kinder herzlich ein. Im Vordergrund des Angebots stehen Kennenlernen, Austausch, sich gegenseitig unterstützen, Kontakte knüpfen, Handarbeit, in gemütlicher Runde einen Kaffee trinken aber auch gemeinsame Aktivitäten oder Ausflüge. Ganz nebenbei werden die zugewanderten Frauen in der deut-schen Kommunikation sicherer. Alle interessierte Frauen sind herzlich willkommen.

Veranstalter:
Mehrgenerationenhaus Neuwied. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ansprechpartnerin: Jennifer Welker, E-Mail: mgh@fbs-neuwied.de, Tel.: 02631 / 390 730


„Leben in Bethlehem heute“ – Ein Gesprächsabend mit Faten Mukarker, christliche Palästinenserin und Friedensaktivistin 

Dienstag, 12.03.2024, 19:00 Uhr
Friedrich-Spee-Haus
Wilhelm-Leuschner-Str. 5, 56564 Neuwied

In den Medien hören und sehen wir viel über den Krieg im Gazastreifen. Doch wie erleben die Palästinenser im Westjordanland den Krieg?
In einprägsamer Erzählweise berichtet Faten Mukarker über ihr Leben als Palästinenserin zwischen Mauern und checkpoints in Bethlehem. Sie zeigt die geschichtlichen Zusammen-hänge des Konfliktes auf und macht deutlich, dass sie und ihre Landsleute sich nichts sehnlicher wünschen, als ohne Angst, frei und selbstbestimmt in einem eigenen Staat neben Israel zu leben. Auf beiden Seiten der Mauer gibt es Menschen, die an einen gerechten Frieden glauben. Doch welche - gerade in diesen Tagen schier unüberwindlich scheinenden - Hürden müssen überwunden werden, damit Israelis und Palästinenser wieder zu einem Nebeneinan-der, vielleicht sogar Miteinander finden? 
Sie betont die Wichtigkeit, den Teufelskreis der Gewalt aufzubrechen und wünscht sich eine differenziertere Sicht auf den Konflikt, in dem die radikalen Kräfte auf beiden Seiten derzeit das Handeln bestimmten. Ihre Hoffnung ist, dass die Christen vor Ort Brücken zwischen Juden und Muslimen bauen.
Da Frau Mukarker (68) in Alfter bei Bonn aufwuchs, wo ihr Vater als Schriftsetzer arbeitete, spricht sie fließend deutsch. Als 20-Jährige kehrte sie in ihre Heimat zurück und lebt mit ih-rem Mann und vier Kindern in Beit Jala, Bethlehem. Dort arbeitet sie als Reiseführerin und Buchautorin.

Veranstalter:
•    AK Palästina der Lokalen Agenda Neuwied
•    Deutsch-Israelischer Freundeskreis Neuwied e.V.
•    Christlicher Friedensdienst EIRENE e.V.
•    Katholische Erwachsenenbildung Koblenz
•    Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Neuwied
•    Katholische Kirche, Pastoraler Raum Neuwied
•    Evangelische Kirchengemeinde Neuwied

Der Eintritt ist frei. Mit einer Spende können Familien in Bethlehem unterstützt werden.


Aktionstag im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 

Donnerstag, 14.03.2024, 11:00 – 14:00 Uhr
Luisenplatz, Kreuzung Mittelstraße und Langendorferstraße, Innenstadt

Im Rahmen der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Menschenrechte für alle“, möchten wir auf dem Luisenplatz in Neuwied eine öffentlichkeits-wirksame Aktion durchführen. Zunächst einmal durch die Präsentation der Materialien der Stiftung und unserer Arbeit.
Ergänzend dazu und passend zu der Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbandes „Frieden beginnt bei mir“ wollen wir auch ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rechts-radikalismus setzen und so der Öffentlichkeit zeigen, dass sich der Caritas immer für und nie gegen den Mensch oder Menschengruppen entscheidet.
Nicht nur für den Caritasverband Neuwied, sondern auch andere Verbände, wie Diakoni-sches Werk Neuwied und AWO Rheinland sowie Christlicher Friedensdienst EIRENE schlie-ßen sich uns an und sind an dem Tag beteiligt. Denn auch diese Organisationen kümmern sich täglich um Menschen am Rande der Gesellschaft, Menschen die vor Armut betroffen sind, alte Menschen und Menschen mit Behinderung und auch um Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund. Unsere Gemeinschaft ist auch durch diese Menschen genau dieser Gruppen geprägt und getragen.
Machen Sie mit und kommen an den Tag vorbei!
Setzen Sie mit uns gemeinsam ein Zeichen für mehr Vielfalt und eine solidarische Gesellschaft!

Veranstalter:
Caritas Neuwied, Heddesdorfer Str. 5, 56564 Neuwied
Infos: Frau Olga Scott, Tel.: 02631 / 987551, E-Mail: scott@caritas-neuwied.de 
Amt für Soziales, Senioren und Integration der Stadtverwaltung Neuwied
Infos: Frau Dilorom Jacka, Tel.: 02631 / 802 284, E-Mail: djacka@neuwied.de 


Argumentationstraining gegen rechte Stammtischparolen

Samstag, 16.03.2024, von 09:00 – 16:30 Uhr
Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Engers
Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8, 56566 Neuwied

Angesichts aktueller politischer Krisen und gesellschaftlicher Herausforderungen begegnen uns immer wieder Vorurteile und Stammtischparolen. Doch wie reagiert man richtig und angemessen darauf? Was können wir bei diskriminierenden und menschenverachtenden Aussagen entgegnen? Wann ist Widerspruch und Argumentation gegen solche Aussagen nötig und sinnvoll? Das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen soll zunächst sensibilisieren, auf der Arbeit und in der Freizeit genauer hinzuhören, Dinge zu hinterfragen und einzuha-ken, wenn pauschal abwertende Sätze fallen.
Das Training ist offen für alle Interessierten und soll helfen, Haltung zu zeigen, geäußerten Vorurteilen die eigene Meinung entgegenzusetzen und die Diskussion auf ein sachliches Niveau zu bringen. Die Teilnehmenden lernen Hintergründe und Ursachen für das Gebrauchen von Parolen, Schlagwörtern und Vorurteilen kennen, um anschließend argumentative Gegenstrategien zu entwickeln. Auf der Basis eigener Erfahrungen und Erlebnisse der Teilnehmenden werden praktische Gruppenarbeiten und Rollenspiele entwickelt, in denen wirkungsvolle Handlungsmöglichkeiten und Reaktionsweisen eingeübt werden. In der anschließenden gemeinsamen Auswertung werden die Verhaltensweisen und Argumentationsmuster reflektiert und vertieft.

Referierende:
Astrid Marx und Latif Rahman, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Kosten: 10 Euro für die Verpflegung, Anmeldung über: https://forms.churchdesk.com/f/Hhj2WI81FW 


Koch-Event im Quartiersbüro: Eine kulinarische Reise in die Ukraine 

Dienstag, 19.03.2024, 17:30 Uhr
Quartiersbüro im Raiffeisenring 
Buchenweg 6, 56564 Neuwied

Andere Länder kennenlernen – das funktioniert mit dem Gaumen ohne weit zu reisen, auch im Raiffeisenring. Im Rahmen der Kulinarischen Weltreise, einem Koch-Event, werden am 19.03.24 gemeinsam Speisen aus der ukrainischen Küche zubereitet und so auch die Ab-wehrkräfte gegen Vorurteile gestärkt. Ehrenamtliche Kochbegeisterte aus der Ukraine wählen die Rezepte aus und begleiten die gemeinsame Zubereitung der Speisen.

Veranstalter:
Gemeinsame Diakonische Werke Rheinland-Süd gGmbH
Quartiersmanagement im Raiffeisenring
Anmeldungen werden unter 0261-392266 oder may@diakonie-neuwied.de entgegengenom-men.
Wegen der begrenzen Räumlichkeiten im Quartiersbüro muss die Personenzahl leider begrenzt werden.    


Filmvorstellung „The Old Oak“

Mittwoch, 20.03.2024, 20:00 – 21:45 Uhr
Minski in der Schauburg, Heddesdorfer Str. 84, 56564 Neuwied

In seinem 15. Film widmet sich Ken Loach dem Reizthema Flüchtlingskrise und schildert in seinem Film eine Variante, die Perspektiven zu mehr Zusammenhalt aus der Gesellschaft selbst eröffnen könnte. 
Zum Inhalt: Einheimische in einem britischen Küstenort beschimpfen einen Reisebus, der mit syrischen Frauen und Kinder dort ankommt. Helfer*innen sorgen dafür, dass die Neuan-kömmlinge sicher in den zugewiesenen Wohnungen ankommen. Einer von diesen ist Thomas Joe Ballentine, genannt TJ und Besitzer des letzten Pubs des Bergarbeiterdorfs in Durham, “The Old Oak”. Als an einem Abend Stammgäste ihre Ressentiments rauslassen, schweigt er dazu, denn er kann es sich nicht leisten seine letzten zahlenden Kunden zu verlieren. Als er aber über die junge Yara die syrischen Familien kennenlernt, entschließt er sich das Hinter-zimmer seiner Bar als Begegnungsraum zu Verfügung zu stellen und gerät damit selbst in die Schusslinie. Regisseur Ken Loach und sein Drehbuchautor bekunden keine Sympathien für den kurzsichtigen Rassismus der einheimischen Bevölkerung, jedoch Verständnis für deren schwierige und prekäre Lage. Gemeinsame Treffen mit den Neuankömmlingen bringen je-doch kleine Veränderungsprozesse in Gang.
Großbritannien, Frankreich/Belgien 2023   /   Buch: Paul Laverty/ Regie: Ken Loach
Darsteller*innen:  Dave Turner, Ebla Marie, Debbie Honeywood, Reuben Bainbridge

Veranstalter:
Minski in der Schauburg (Stadtjugendamt, VHS Neuwied und Kinobetriebe Weiler) in Koope-ration mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Neuwied

Eintrittspreise: 7,00 € für Erwachsene und 5,00 € ermäßigt 

Infos: Herr Michael Mertes, Tel.: 02631 – 802 366, mmertes@neuwied.de 


Fastenbrechen im Ramadan

Donnerstag, 21.03.2024, 18:00 Uhr
Bait-ur-Raheem Moschee
Matthias-Erzberger-Str. 18, 56564 Neuwied

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Neuwied lädt alle Interessierten im Zuge der Internationalen Wochen gegen Rassismus recht herzlich zu einem Fastenbrechen in der Bait-ur-Raheem Moschee in Neuwied ein. 
Es wird ein Vortrag zum Thema „Islam gegen Rassismus“ geben und anschließend werden die Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde Neuwied gemeinsam mit den Gästen das Fasten brechen. Für das leibliche Wohl ist somit gesorgt. 

Veranstalter:
Ahmadiyya Muslim Jamaat Neuwied
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter lajnaimaillahnr@gmail.com ist erwünscht.


Menschenkette „Hand in Hand für Demokratie und Toleranz“ 

Samstag, 23.03.2024, 11:00 Uhr
Freitreppe am Neuwieder Pegelturm am Rhein

Das Neuwieder Bündnis für Demokratie und Toleranz lädt am Samstag, 23.03.2024 zur nächsten Kundgebung ein. Die Veranstaltung beginnt um 11.00 Uhr an der Freitreppe zum Neuwieder Pegelturm. Ziel der Veranstaltung ist das Knüpfen einer Menschenkette „Hand in Hand für Demokratie und Toleranz“ entlang des Deichvorgeländes.  
Nach den erfolgreichen Kundgebungen auf dem Neuwieder Luisenplatz am 21.10.2023 und am 03.02.2024 will das Neuwieder Bündnis, wie angekündigt, nicht nachlassen für unsere freiheitliche Grundordnung zu werben und sich dem Rechtsextremismus der AfD entgegenzustellen.
Der Ort für die Menschenkette ist bewusst gewählt, denn der Rhein ist seit Menschengedenken Verkehrsweg und Ausgangspunkt für Begegnungen von Völkern, Kulturen und Religio-nen. Wirtschaft und Handel war dabei stets eine Triebfeder für Toleranz und Offenheit zwischen den Ethnien und hat das Rheinland und darüber hinaus bis heute geprägt …ein großartiges europäisches Erbe! 
Der Rhein verbindet uns mit unseren Nachbarländern, mit denen wir Teil der Europäischen Gemeinschaft sind, der wichtigsten politischen Errungenschaft nach dem 2. Weltkrieg.
Wir rufen erneut alle Freunde unserer Demokratie auf, uns gemeinsam als gesellschaftliche Mitte den Feinden unserer Demokratie zu widersetzen. Die Menschenkette wird dazu ein starkes Zeichen unserer Geschlossenheit und Entschlossenheit sein nicht nachzulassen, bevor der rechtsradikale Spuk ein Ende hat. Schilder, Banner, Fahnen etc. sind erwünscht.  

Veranstalter:
Neuwieder Bündnis für Demokratie und Toleranz
Ansprechpartner: Peter Schwarz, E-Mail: peter.schwarz1@web.de 


Interkulturelle Frauenrunde „Ramadan gemeinsam an einem Tisch“

Samstag, 23.03.2024, 12:00 - 13:30 Uhr
Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH,
Langendorfer Straße.105, 56564 Neuwied

Das Team „Starke Nachbar_innen“ und das Projektteam „Frauen aktiv in die Zukunft“ der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH laden Menschen mit und ohne Fluchtbi-ographie herzlich zu einer interkulturellen Frauenrunde zum Thema „Ramadan gemeinsam an einem Tisch“ ein. Das Projekt „Frauen aktiv in die Zukunft“ wird anteilig durch den ESF Plus und das Jobcenter des Landkreises Neuwied gefördert.

Veranstalter:
EIRENE e.V. Team Starke Nachbar_innen und Fortbildungsakademie der Wirtschaft FAW
Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Für Rückfragen: Tel.: 02631 / 8379-48 oder E-Mail: asfour@eirene.org
Tel.: 02631 / 9401416 oder E-Mai: julia.klein@faw.de