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Stadt Neuwied:Aufwertung Luisenplatz

Die Wahrzeichen der Stadt im Abendlicht: Der Pegelturm und die Rheinbrücke stehen unverkennbar für Neuwied.

Aufwertung Luisenplatz

Kurz & knapp

Er ist das Herz der Innenstadt: der Luisenplatz. Wie vielfach gewünscht, wird die zentrale Mitte der Fußgängerzone aufgewertet. Damit soll der umgestaltete Luisenplatz mehr Aufenthaltsqualität bieten – auch unter dem Aspekt der Veränderungen durch den Klimawandel.

Baubeginn: abhängig von erfolgreicher Ausschreibung
Ziele: 
  • mehr Aufenthaltsqualität
  • Anpassung an klimatische Veränderungen durch den Klimawandel
Neuerungen:
  • ein Wasserspiel
  • klimafitteres Grün
  • weitere Sitzgelegenheiten
Bauende: variiert je nach Baubeginn  

Die Neuerungen im Detail:

Für das Wasserspiel werden in den Boden Wasserdüsen eingelassen. Aus ihnen sprudeln bis zu 80 Zentimeter hohe Fontänen in wechselndem Rhythmus und mit unterschiedlicher Intensität. 

Das Fontänen-Feld erfordert keine stehenden Wasserflächen und auch keine begrenzende Randeinfassung. Das Wasser wird einfach über seitliche Rinnen in den Untergrund zum druckpumpbetriebene Kreislaufsystem mit Filtereinheit und automatischer Wassernachspeisung abgeleitet. Damit wurde auch eine in der Wartung vergleichsweise pflegeleichte Lösung gefunden. 

Der Vorteil an dieser Lösung: Wird der Luisenplatz für größere Veranstaltungen wie das Deichstadtfest gebraucht, können sie einfach abgeschaltet werden. Die Nutzung der Fläche ist dann uneingeschränkt möglich.

Im Bereich zwischen Spielplatzfläche und der Mittelstraße werden die beiden vorhandenen Reihen durch eine dritte ergänzt. So wie es sie früher schon einmal gab. 

Damit werden auch die für die Maßnahme nötigen Fällungen in anderen Bereichen aufgefangen. 

Bei den Neupflanzungen handelt es sich sich um sogenannte “vitale Laubbäume”. Denn diese können sich an Klimaveränderungen anpassen. Dabei ist die Wahl unter anderem auf Hainbuchen und Amber gefallen.

Der wenig ansehnliche Fahnenhügel weicht einem 5x5 Meter großen Sitzpodest. Darüber hinaus sollen noch weitere Sitzgelegenheiten den Luisenplatz bereichern. An mehreren Stellen werden künftig kleineren Wellenbänken zu finden sein. Für die Lücke zwischen dem neuen Wasserspiel und dem viel genutzten Schachbrett ist ein circa 7,50 Meter langes Wellenpodest vorgesehen.
 

Der Planungsprozess im Detail:

18. & 19. Jahrhundert

Der heutige Luisenplatz ist aus historischer Sicht kein Platz, sondern eine überbreite Straße, die als Entwicklungszäsur ausgangs des 18. Jahrhunderts entstand, als sich die Bebauung in Verlängerung des typisch barocken Grundrisses in Richtung Heddesdorf über die Achse der Mittelstraße fortsetzte. Der Abstand der Straßenrandbebauung liegt in der Tatsache begründet, dass ein Altarm des Rheins, die sog. "Schleid", in dieser Senke verlaufend je nach Wasserstand die Stadt vom Hinterland abtrennte und sich in der Folge Teiche bildeten, in deren Nähe eine Bebauung in Fortsetzung der historischen Straßenraumabmessungen nicht möglich war.

Im Stadtplan von Behaghel von 1751 erscheint an dieser Nahtstelle der Stadtentwicklung ein Gewässer, gegliedert im Schachbrettmuster des Stadtgrundrisses und flankiert von boulevardähnlichen Alleen, ähnlich der Königsallee in Düsseldorf. Diese Anlage kam jedoch nie zur Ausführung. Die zu dieser Zeit die Stadt begrenzende Straße trug den Namen "Louise Straße", vermutlich benannt durch Graf Friedrich Alexander zu Wied in Erinnerung an seine Mutter, Gräfin Louise Charlotte. Die letzten Teiche wurden 1830 durch Fürst August Friedrich zugeschüttet und die ersten 22 Linden gepflanzt. Um die Jahrhundertmitte erhielt er schließlich den Charakter einer Doppelfahrbahn mit Mittelallee. 

Jüngere Vergangenheit

1935 setzte die Umgestaltung ein, die dem kleinstädtischen "Boulevard" von einst modernes Verkehrs- und Geschäftsleben aufprägte. Bis in die 1970er-Jahre bestand hier eine große Busstation, die mit der vorletzten Umgestaltung des Platzes 1979 verschwand, als dieser Teil der Langendorfer Straße in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde.

Hierbei wurde der Platz im Stil der Zeit mit einer Vielzahl von Einbauten und Möblierungselementen zergliedert und schränkte eine variable Platznutzung stark ein. Deshalb wurde der Platz im Jahr 2002 "aufgeräumt" und viele der Betoneinbauten entfernt, unter anderem auch das sogenannte "Lappeloch", ein textilüberspanntes Forum.

Die freiraumgestalterische Intention hierbei war, den Platz wieder multifunktionaler nutzbar zu machen und übersichtlicher zu gestalten. Dabei waren bereits flankierend zur Achse Mittelstraße Wasserbänder konzipiert (Planung Büro Dreiseitl, Überlingen). Die Planung wurde jedoch nicht ausgeführt.

Gegenwärtige Ausgangssituation

Der Luisenplatz ist bis heute die zentrale Mitte der Fußgängerzone und stellt somit quasi das  "Herz der Innenstadt" dar.

Die Platzränder werden gebildet durch zumeist viergeschossige Bebauung mit einem bunten Mix an Einzelhandels- und Gastronomienutzungen im Erdgeschoss und überwiegend Wohnnutzungen in den oberen Geschossen. Das Gebiet der Fußgängerzone wird im nördlichen sowie südlichen Bereich von rondellartig angeordneten Parkplatzflächen eingefasst. Im südlichen Fußgängerzonenbereich, zentral in der Platzachse gelegen, befindet sich die Tourist Information (TI) der Stadt Neuwied mit angeschlossener zentraler Bushaltestelle (Mini-ZOB). Die eigentliche Platzfläche wird mittels Baumfeldern gegliedert. Mittig auf Höhe der kreuzenden Straße "Mittelstraße" ist ein aufgepflasterter Fahnenhügel vorhanden, weiter nördlich in der Platzfläche liegt zudem ein Kinderspielplatz, der im Rahmen einer Spielleitplanung bereits aufgewertet wurde.

Die größeren Freiflächen werden regelmäßig für städtische Großveranstaltungen wie bspw. diverse Märkte oder das alljährliche Deichstadtfest genutzt. Der Platz an sich hat eine Breite von circa 34 Metern. Diese vorhandene Breite resultiert aus der historischen Entwicklung des Platzes und führt heute dazu, dass dieser Platz oftmals als leer und überdimensioniert empfunden wird. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Stimmen aus der Bürgerschaft, aber auch von den ansässigen Einzelhändlern laut, die hier eine Neugestaltung wünschen.

Dazu wurde der Luisenplatz neben der Aufnahme in die Fortschreibung des Städtebauförderprogramms "Aktive Stadtzentren" auch ein Projekt des "Netzwerk Innenstadt", was 2018 zur Attraktivierung der Innenstadt ins Leben gerufen wurde. Auch hierbei zeigte sich, dass das Thema "Umgestaltung des Luisenplatz" von einer großen Mehrheit der Bürger gewünscht wurde. 

Daraus resultiert nun die Umgestaltung eines Teilbereichs – als des Wohnzimmers "Luisenplatz".

Wie in Neuwied üblich hat die Stadtverwaltung auch bei der Umgestaltung des Luisenplatzes die Bevölkerung intensiv einbezogen. 

Als Auftakt informierten die Mitarbeitenden des Stadtbauamtes gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro zunächst am 2. Oktober 2020 über die nächsten Schritte zur Aufwertung und Umgestaltung des Luisenplatzes. Der Infostand direkt am Luisenplatz bot dabei auch die ideale Möglichkeit, bereits erster Ideen und Anregungen der Neuwieder mit aufzunehmen.

In einem weiteren Schritt sollte eigentlich am 3. November 2020 in einem moderierten Workshop gemeinsam mit Bürgern, Einzelhändlern und Gastronomen wie auch Besuchern die Aufgabenstellung definiert und vorhandenen Potentiale und Restriktionen herausgearbeitet werden. Allerdings musste dieser Corona-bedingt abgesagt werden. Stattdessen wurde der Bürgerdialog auf digitalem Weg fortgesetzt: Bis zum 15. Januar 2021 konnten sich Bürgerinnen und Bürger bei einem digital Workshop einbringen.

Auf Grundlage der bisherigen Beteiligungsschritte und den dabei präsentierten Ideen und Anregungen erarbeitete das beauftragte Planungsbüro ST-Freiraum Landschaftsarchitekten aus Duisburg zusammen mit dem Stadtbauamt drei Entwurfsvarianten. Diese wurden dann in einer Präsenzveranstaltung am 4. Juli 2022 im Heimathaus gezeigt. 

Dort wurden die Entwürfe – ganz im Sinne des bereits begonnenen dialogorientierten Planungsprozesses – mit der Bürgerschaft erörtert. Der Entwurf mit einem Fontänenfeld erhielt dabei eine breite Zustimmung und wurde anschließend noch durch ergänzende Hinweise aus der Bürgerschaft optimiert.  

Diese optimierte Entwurfsplanung wurde dann am 22. September 2022 in den Planungsausschuss eingebracht und beschlossen. Damit fiel der Startschuss für die weiteren Planungsschritte, zu denen unter anderem förderrechtliche Abstimmung mit der ADD zählten, aber auch die finale Feinplanung und Ausschreibung der Baumaßnahme.

Am 25. Mai 2024 wurde die Ausführung der Bauleistungen für die Umgestaltung schließlich ausgeschrieben, allerdings ohne Erfolg. Aktuell bereitet die Stadtverwaltung daher eine neue Ausschreibung vor. 

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