Ein neuer Star im Zoo Neuwied – Dreifarben-Glanzstar als Neuzugang im Vogelbestand

Foto: Eva Fritsch

Seit ein paar Tagen mischt sich in den vielstimmigen Chor, der Besuchern am Avimundo entgegenschallt, eine neue Vogelstimme. In der Vogelwelt am südwestlichen Rand des Zoo Neuwied ist auf der afrikanischen Seite der Volierenreihe mit dem Dreifarben-Glanzstar eine neue Art eingezogen. Der auffällige, mehrfarbig schillernde Singvogel wohnt gemeinsam mit Kronenkiebitzen und Von-der-Decken-Tokos, mit denen er auch in der Natur in weiten Teilen seines Verbreitunggebietes den Lebensraum teilt, in der großen Ostafrika-Voliere.

„Solche Vergesellschaftungen mehrerer unterschiedlicher Arten, die im gleichen Lebensraum vorkommen, streben wir in Zoos an, wo immer es geht“, erklärt Maximilian Birkendorf. „Dadurch wird nicht nur die Beobachtung der Tiere für die Menschen interessanter, es ist auch zoopädagogisch sinnvoll, weil es die natürlichen Beziehungen verschiedener Arten untereinander abbildet, wie wir sie in jedem Ökosystem finden. Und nicht zuletzt bedeutet das Zusammenleben mit anderen Arten immer auch Abwechslung und neue Reize für die Tiere und ist somit vorteilhaft fürs Tierwohl. Zu beachten ist dabei natürlich, dass sich die Tiere nicht gegenseitig stören oder sich am Futter der anderen bedienen“, betont der Kurator.

Die attraktiven Glanzstare sind Weichfresser, die hauptsächlich Früchte, Beeren und kleine Insekten fressen, während die deutlich größeren Tokos sich überwiegend von kleinen Wirbeltieren, Schnecken und Großinsekten ernähren. „Die Kronenkiebitze gehen den anderen als bodenbewohnende Vögel ohnehin aus dem Weg, sodass wir bei diesen drei sehr unterschiedlichen Arten keinerlei Probleme erwarten“, sagt Birkendorf.

Die hübschen Dreifarben-Glanzstare gehören genau wie die Von-der-Decken-Tokos zu den charakteristischen Savannenvögeln, die jeder Safari-Tourist in Kenia oder Tansania schon gesehen hat. Anders als die asiatischen Stare, die aufgrund von Lebensraumzerstörung und illegalem Fang akut bedroht sind, sind sie in ihrem Verbreitungsgebiet noch häufig anzutreffen – ebenso wie in den europäischen Zoos, wo sie nicht aus Artenschutzgründen gehalten werden, sondern als Botschafter für den artenreichen und bedrohten Lebensraum „ostafrikanische Trockensavanne“. Der Vogelkurator ist überzeugt: „Wir schützen nur, was wir schätzen – und Tiere, die zu beobachten den Menschen Freude macht, helfen uns, ihnen vor Augen zu führen, was auf dem Spiel steht, wenn wir unsere Umwelt nicht besser behandeln.“