Stadt erarbeitet neues Klimaschutzkonzept - Klimaschutzmanagerin Dr. Gültekin in vielen Gremien aktiv

Klimaschutzmanagerin Dr. Zuhal Gültekin und Beigeordneter Ralf Seemann sind im ständigen Austausch über Klimaschutzmaßnahmen.

Neuwieds Klimaschutzmanagerin Dr. Zuhal Gültekin kennt die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Klimawandel. Sie unterstützt die These, dass menschliche Aktivitäten die Hauptursache der laufenden globalen Erwärmung sind. Und das hat auch Auswirkungen auf Neuwied. „Das Climate Service Center Germany veröffentlichte dieses Jahr den Klimaausblick für Deutschland“, berichtet sie. „Demzufolge ist im Kreis Neuwied - je nach Modell und Szenario – bis zum Ende des Jahrhunderts ein Anstieg der bodennahen Lufttemperatur um 0,4° bis zu 5,0° Celsius zu erwarten, je nach Stärke der Emissionen.“

Über den Klimawandel wird nicht mehr diskutiert, vielmehr wird intensiv an Lösungsansätzen gearbeitet. „Dabei spielen nicht nur Staaten oder Bundesländer eine bedeutende Rolle“, sagt Dr. Gültekin, „vielmehr können Kommunen mit gezielten Maßnahmen ihre eigene Klimabilanz nach und nach verbessern.“ Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, zwischen 2035 und 2040 klimaneutral zu werden. Das bedeutet auch, dass sich die einzelnen Kommunen um maßgeschneiderte Klimaschutzkonzepte bemühen müssen.

Eben das tut die Stadt Neuwied nach einem entsprechenden Beschluss des Stadtrats. „Jetzt beginnt die Ausschreibungsphase, um einen geeigneten Dienstleister zu finden, mit dem wir das Konzept gemeinsam auf die Beine stellen“, erläutert der für Klimaschutz zuständige Dezernent Ralf Seemann und zählt auf, welche Punkte ein entsprechendes Dokument beinhaltet: Ist-Analyse, Treibhausgas (THG)-Bilanzierung, Potenzialanalyse, THG-Minderungsziele, Beteiligung von  Arbeitskreisen, Maßnahmenkatalog,  Verstetigungsstrategie, Controllingkonzept und Kommunikationsstrategie.

Für Dr. Gültekin muss die Verwaltung in Sachen Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen. „Wir müssen erstmal das eigene Haus klimaneutral gestalten“, sagt sie. Daher wurden mittlerweile mehrere Arbeitsgruppen ins Leben gerufen. So wird eine Arbeitsgruppe „Nachhaltige Büroorganisation“ in Kürze Leitlinien für nachhaltige Vergabe und Beschaffung verabschieden.  Im noch laufenden Klima-Coach-Wettbewerb hat die Verwaltung bisher knapp zwei Tonnen CO2 eingespart. Neben diesen verwaltungsinternen Gremien liegt die Koordination des Lenkungskreises Klimaschutz in Gültekins Händen, in dem neben verschiedenen
                                                                                                                                
relevanten Akteuren aus der Stadtverwaltung auch die SWN und die GSG vertreten sind. Die darin bearbeiteten Themen zur Klimaneutralität wie Mobilitätswende, Ausbau erneuerbarer Energien oder klimafreundliche Quartiersentwicklung haben natürlich Auswirkungen auf die gesamte Stadt.

Ein weiteres Betätigungsfeld der Klimaschutzmanagerin ist die Mitarbeit bei Anträgen, in denen auch der Klimaschutz eine Rolle spielt. Bei Themen wie Verkehrsentwicklungsplan, Gewerbeflächenentwicklung, Radwegenetz oder der Zukunft der Deichkrone ist Dr. Gültekins Expertise gefragt. Die Aufgaben sind also mannigfaltig. Für Beigeordneten Seemann ist daher klar: „Klimaschutz ist ein Marathon, kein Sprint. Wir haben gut daran getan, das Klimaschutzmanagement in die Verwaltung zu integrieren, nun gehen wir Schritt für Schritt daran, das erforderliche Konzept zu erarbeiten.“ Dr. Gültekin unterstreicht abschließend: „Nur damit können wir unsere Klimaschutzziele weiter konkretisieren und entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten.“