Gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Neuwied und rund 200 Mitarbeiter: Die Calderys-Gruppe will in der Deichstadt ein europäisches Technologie- und Kompetenzzentrum für die Entwicklung feuerfester Produkte aufbauen.
50 Niederlassungen und 18 Produktionsstätten auf fünf Kontinenten, 6800 Angestellte mit mehr als 50 Nationalitäten: Calderys ist fraglos das, was man einen „Global Player“ nennt. Und bei einem solchen Konzern herrscht auch intern zwischen den eigenen Standorten ein gesunder Wettbewerb. Als deutscher Standort mit vergleichsweise hoher Kostenstruktur kann man sich in diesem Konkurrenzkampf nur behaupten, „wenn man Kontinuität und Qualität liefert“, weiß Sven Hermann Rösler als Geschäftsführer der deutschen Werke. Eben das gelingt in Neuwied. „Der Standort ist trotz der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung gesund und wir glauben an ihn“, unterstreicht er und kündigt an, dass seinen Worten bald (weitere) Taten folgen werden: Denn Calderys hat sich 3.500 m² auf dem ehemaligen Selgros-Areal gesichert, um dort ein Technologie- und Kompetenzzentrum für die Forschung und Entwicklung rund um feuerfeste Erzeugnisse für die Standorte in ganz Europa zu errichten.
„Wir investieren in dieses Labor rund 2,4 Millionen Euro“, teilten Rösler und Betriebsleiter Ulrich Heidenreich Oberbürgermeister Jan Einig mit, als dieser kürzlich gemeinsam mit Wirtschaftsfördererin Alexandra Rünz das Werk besuchte. Dieses gibt es übrigens seit 1995 in Neuwied, bis 2005 firmierte es allerdings unter dem Namen Plibrico. „Wir sind hier am Standort traditionell gewachsen und verfügen über einen treuen Personalstamm mit wenig Fluktuation. Wir wollen am Standort bleiben, hier profitabel wirtschaften und die Arbeitsplätze erhalten“, führte Personalleiter Kevin Neyses aus.
Für Oberbürgermeister Jan Einig sind das hoch erfreuliche Aussagen. „Solche Pläne können wir natürlich nur herzlich willkommen heißen. Wir haben großes Interesse daran, die hiesigen Firmen zu unterstützen, damit sie hier die richtigen Rahmenbedingungen finden“, sagte er und verwies mit Blick auf die zuvor ebenfalls besprochene Problematik des allgemeinen Arbeitskräftemangels auf die verschiedenen Aktionen in Neuwied. Die durch die „Fachkräfteallianz im Landkreis Neuwied“ organisierte große Ausbildungsmesse ist hier ein Beispiel. „Wir können nicht alle Probleme lösen, aber Wege ebnen und unsere Kontakte einbringen“, sagte er und machte deutlich, dass deshalb Firmenbesuche und Netzwerke wichtig sind.
Über Calderys:
Calderys ist Spezialist für den Wärmeschutz von Industrieanlagen, die unter Hochtemperaturbedingungen arbeiten wie beispielsweise in den Märkten Eisen, Stahl und Aluminium sowie in Thermischen Industrien (u.a. Abfallverbrennung, Kraftwerke und Petrochemie). Durch Präsenz in über 30 Ländern ist Calderys nicht nur Markt-, sondern mit seiner 150jährigen und internationalen Expertise aus unterschiedlichsten Bereichen auch Innovationsführer. Die Innovationsfähigkeit des Unternehmens soll durch das neue F&E-Zentrum in Neuwied weiter ausgebaut werden.