Stadtarchiv

Standort des Stadtarchivs Neuwied

Landeshauptarchiv - Außenstelle Rommersdorf 
Abtei Rommersdorf 
56566 Neuwied 
 
Tel.:     02622 81677 
Fax:      02622 972778 
eMail:   rommersdorf@lav.rlp.de

Geschichte
 
Im Jahr 1662 verleiht Graf Friedrich III. zu Wied seiner Gründung Neuwied umfangreiche Stadtrechtsprivilegien darunter auch das Recht auf Selbstverwaltung. Von diesem Recht machen die Bürger erstmals 1680 Gebrauch indem sie einen Magistrat wählen. Damit geht die Verwaltung der Stadt von der gräflichen Kanzlei auf den Magistrat über. Aus dem Jahr 1702 stammen die ersten Nachrichten über eine "Amtskiste", in der die wichtigsten Papiere der Stadt aufbewahrt werden. Da die Kiste rasch zu klein wurde, wurden die Akten auf dem Speicher des Rathauses abgelegt und gerieten wohl in Vergessenheit. Auf wiederholte Anfragen des "Preußischen Staatarchivs Koblenz" meldete man während des ganzen 19. Jhs. lapidar, dass man keine Altakten habe.
Auf dem Speicher des Rathauses werden sie erst 1930 von dem damaligen Stadtsyndikus, Dr. Fritz Voß wiederentdeckt. Voß bemüht sich in der Folge erfolgreich um die Einrichtung eines Stadtarchivs, dass schließlich im Herbst 1937 im ehemaligen Logenhaus, Pfarrstraße 1, wo schon die Stadtbücherei und die städtische Kunstsammlung untergebracht sind, eingeweiht wird.
Kriegsbedingt wird das Archiv 1943 nach Ehrenbreitstein evakuiert. Von dort kehrt es 1947 zurück und wird im Kreismuseum untergebracht, weil das Logenhaus an die Loge zurückgegeben wird. Im April 1951 wird das ehemalige "Moravian Hotel" der Brüdergemeine in der Langendorferstraße Archivstandort, im Mai 1955 Haus Nummer 52 in der Bahnhofstraße und im Mai 1957 Haus Nummer 51 in der Hermannstraße.
Anfang des Jahres 1982 hat das Landeshauptarchiv Koblenz in Teilen der Gebäude der ehemaligen Abtei Rommersdorf die Außenstelle Rommersdorf eingerichtet. Im gleichen Jahr wurde das Stadtarchiv Neuwied dorthin zur Verwaltung übergeben.
Dr. Voß kam im März 1945 bei einem Bombenangriff ums Leben. Seine Nachfolge trat Albert Meinhardt 1949 an. Er leitete in Personalunion auch die Stadtbücherei. Trotz dieser Doppelbelastung und der vielen Umzüge war es vor allem Albert Meinhardt, der für die Stadt zum 300jährigen Stadtjubiläum das Buch "300 Jahre Neuwied - ein Stadt und Heimatbuch" herausgegeben hat. Meinhardt, der ein umfangreiches heimatgeschichtliches Werk hinterlassen hat, leitete das Archiv bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1978. Den Umzug und den Neuaufbau in Rommersdorf bewerkstelligte in hervorragender Weise Beate Esch, die dem Archiv bis Anfang 1989 vorstand. Ihr folgte von 1989 bis 2017 Gerd Anhäuser und seit 2017 ist Bernd Breidenbach der Leiter des Archives.

Im Stadtarchiv sind zugänglich:
 
Schriftgut der Stadtverwaltung Neuwied und der ehemals selbständigen Verbandsgemeinden Engers, Heddesdorf, und Niederbieber-Segendorf seit Ende des 18. Jhs
Teilbestände einzelner Kirchengemeinden
Vereins-, Firmen- und Privatarchive
Sammlung Neuwieder Lokalzeitungen von 1794 bis heute
Sammlungen von Karten, Plänen, Plakaten und ca. 8000 Fotos
zeitgeschichtliche Dokumentation, Zeitungsausschnittsammlung
Präsensbibliothek mit ca. 2000 Bänden zur Geschichte der Stadt und der Region
Sammlung von Verwaltungsdruckschriften

Zusätzliche Aufgaben:

Für die Stadt Neuwied werden seitens der Mitarbeiter des Archivs auch folgende Aufgaben wahrgenommen:
- Bewertung, Übernahme, Verwaltung und Pflege des Schriftgutes
- Beratung bei der Schriftgutverwaltung
- Unterstützung bei der Erforschung und Darstellung der Stadtgeschichte
- Zusammenarbeit mit kulturellen und schulischen Einrichtungen in der historischen Bildungsarbeit

Der allgemeinen Nutzung stehen außerdem dort zur Verfügung:
 
- Notariatsurkunden aus Notariaten in den früheren Regierungsbezirken Koblenz und Trier (ca. 1,5 Mio. Einzelurkunden). Zeitlicher Schwerpunkt der Überlieferung ist die Zeit von 1794 bis 1900.

-Das Archiv der Stadt Bendorf, das seit dem Jahr 2000 in der Außenstelle Rommersdorf verwahrt wird
Die Archivalien umfassen den Zeitraum von 1350 bis 1980.

- Archive der katholischen Pfarrgemeinden Hammerstein, Neuwied-Heimbach und Leutesdorf

- Nachlässe, insbesondere:
Nachlass des rheinischen Dichters und Schriftstellers Jakob Kneip
Archiv und Sammlungen der Familienstiftung von Barton gen. von Stedman
Nachlass des Komponisten August Bungert, darunter Notenblätter zu Gedichten der rumänischen Königin Elisabeta geb. Prinzessin zu Wied (1843 - 1916), bekannt unter dem Künstlernamen Carmen Sylva

Nähere Informationen zu den Beständen entnehmen Sie bitte der Beständeübersicht auf der Internetseite des Landeshauptarchivs

Informationen

Öffnungszeiten:

Mittwochs und Donnerstags 9 bis 13 Uhr

Beständeübersicht für das Stadtarchiv Neuwied siehe
Bestand 630 Landeshauptarchiv Koblenz.