Nahe beim Alten Brauhaus, an der Ecke Rhein- und Mittelstraße, steht der um zwei Jahre jüngere wuchtige Steinbau, der bis in die 1960er-Jahre das Neuwieder Zollamt beherbergte. Das 1696 erbaute Haus unterscheidet sich schon äußerlich durch seine hohen, geschwungenen Ziergiebel und seine vielen Doppelfenster, aber auch im Innern durch seine burgähnlich dicken Mauern, durch schwere Balken, Gewölbe und Wendeltreppe von den durchweg leichter gebauten Fachwerkhäusern der Bürger. Es wurde wahrscheinlich nach der Brandschatzung der Stadt von 1694 an Stelle eines eingeäscherten älteren Hauses von der gräflichen Regierung errichtet und als Salzmagazin genutzt, wie die salzzerfessenen Mauersteine und die im Innern noch Salz enthaltenden Balkenhölzer beweisen.

Als Landesherr hatte der Graf das Salzmonopol. In dem nahe am Rhein gelegenen Haus wurde die per Schiff importierte Salzfracht verzollt, gelagert und zu festgesetztem Preis mit Steueraufschlag verkauft.
1827 machte der preußische Staat das ehedem gräfliche Salzzoll- und -lagerhaus zum allgemeinen Hauptzollamt, seit 1925 Zollamt für den Südteil des Kreises Neuwied; Verkehrsenge in der Altstadt und Verlagerung des Aufkommens an zollpflichtigen Gütern vom Schiff auf Straße und Schiene bedingte 1969 den Umzug des Zollamtes.

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