Leben am Rhein, das hieß für die Neuwiederinnen und Neuwieder jahrhundertelang auch Leben mit Hochwasser. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hieß es in der Stadt an der Wiedmündung so manches Mal „Land unter“. Das änderte sich erst, als Bürgermeister Robert Krups Ende der 1920er-Jahre einen visionären Plan ins Auge fasste: Ein Deich sollte die flach am Rheinufer liegende Stadt vor Überschwemmungen schützen. Das bis heute einzigartige Projekt wurde von 1928 bis 1931 umgesetzt – auf einer Länge von 7,5 Kilometern wurde ein etwa 5 Meter hoher Erddeich errichtet. Im Innenstadtbereich bildet eine 500 Meter lange massive Deichmauer das Herzstück des Hochwasserschutzdeichs und hat sich im Laufe der Zeit zum Wahrzeichen für die ganze Stadt entwickelt.
Am Sonntag, 15. September, bietet die Neuwieder Tourist-Information (TI) allen Interessierten die Möglichkeit, sich näher mit dem wohl berühmtesten Neuwieder Bauwerk auseinanderzusetzen. Die Deichführung startet um 15 Uhr am Deichinformationszentrum. In der hier beheimateten Dauerausstellung geht es um die großen Überflutungen der Vergangenheit sowie Ursachen und Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Zur Deichführung gehört zudem auch ein Spaziergang über die Deichmauer und ein Stück den Erddeich entlang. Die Teilnahme an der etwa anderthalbstündigen Führung kostet 6 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder bis 14 Jahren. Anmeldungen zur Deichführung sind bis Freitag, 13. September, möglich und können telefonisch unter 02631/802 5555 oder während der Öffnungszeiten der TI vor Ort, Marktstraße 59, vorgenommen werden.