Kleiner Beitrag, große Wirkung - Ein Jahr Artenschutz-Euro im Zoo Neuwied

Ein Paradieskranich. Foto: Marcus Propach

Nach einem verregneten Frühjahr lacht Ende Mai endlich die Sonne, und die langen Wochenenden tun ihr Übriges: Nach einem wetterbedingt sehr schlechten Start ins Jahr strömen die Besucher nun wieder in großer Zahl in den Zoo Neuwied. Das sieht Zoodirektor Mirko Thiel natürlich gern, und in diesem Jahr freut er sich darüber noch ein bisschen mehr als bisher, denn: „Über 99% unserer Besucher zahlen an den Kassen zusätzlich zum Eintrittspreis den Artenschutz-Euro, den wir vergangenen November eingeführt haben“, freut sich Thiel. „Da wir zeitgleich mit der Einführung auch unseren Eintrittspreis leicht anheben mussten, um die gestiegenen Energie- und Futterkosten zu decken, waren wir uns nicht sicher, ob dieser zusätzliche Euro bei den Besuchern gut ankommt – denn er ist freiwillig, und kann abgewählt werden“, erklärt der Zoodirektor, „aber selbst beim Online-Ticketkauf über den Webshop, wo es niemand mitbekommt, wenn man den Zusatzbetrag abwählt, leisten über 80% den Euro gern, was uns sehr freut. Auf diese Weise können wir unserer Funktion als Artenschutzeinrichtung noch besser nachkommen, als bisher.“

Das eingenommene Geld wird komplett an in situ-Artenschutzprojekte weitergegeben,  die sich für den Erhalt bedrohter Arten in ihrem natürlichen Lebensraum einsetzen. Bereits im Mai wurden 10.000 Euro an die International Crane Foundation ausgeschüttet, die mit dem Geld einen neuen Artenschutzplan für den südafrikanischen Paradieskranich erarbeitet. Weitere unterstützte Projekte drehen sich um den Schutz des Pakaranas, der Peters-Ameive und der Ecuador-Amazone, also je einer bedrohten Säugetier-, Reptilien- und Vogelart aus Südamerika. „Uns liegen natürlich alle Tierarten auf allen Kontinenten am Herzen, da wir aber durch die 2018 eröffnete Prinz Maximilian zu Wied Halle aktuell einen Fokus auf der südamerikanischen Fauna haben, fanden wir diese Projektauswahl passend“, erläutert Mirko Thiel.

Ein halbes Jahr nach der Einführung des Artenschutzeuro sind insgesamt bereits über 40.000 Euro zusammengekommen – ein tolles Ergebnis, findet der Zoodirektor. „In dieses erste halbe Jahr fiel der komplette Winter, als unsere besucherschwächste Zeit“, so Thiel, „ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nach einem ganzen Jahr eine ordentliche sechsstellige Summe auf die vier ausgewählten Artenschutzprojekte verteilen können – und dafür möchte ich mich bei allen Zoobesuchern, die dazu beitragen, herzlich bedanken! Ein Euro ist für die meisten ein kleiner Betrag, der sich kaum bemerkbar macht, in der Summe jedoch einen großen Effekt haben kann. Kleinvieh macht eben auch Mist – wer wüsste das besser, als wir hier im Zoo?“

 

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