„Andrea lässt sich scheiden“
In Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Neuwied
Es herrscht eine unsägliche Einöde in der niederösterreichischen Provinz. Tagsüber gibt es auf der Landstraße nur ein paar Raser für die dort arbeitende Dorfpolizisten Andrea zu blitzen und in der Freizeit wenig Abwechslung. Von ihrer beruflichen und privaten Tristesse hat sie die Nase voll, weshalb sie sich von ihrem Mann Andy getrennt hat. Auf einer Geburtstagsfeier startet er einen letzten Versuch, ihre Beziehung zu kitten. Doch Andrea will nicht und schafft es, ihm noch die Autoschlüssel abzunehmen, sodass er sich torkelnd und fluchend auf den Heimweg macht. Andrea fährt später genau dieselbe Landstraße, rammt ihn versehentlich und begeht nach ergebnislosen Wiederbelebungsversuchen Fahrerflucht. Später in der Nacht überbringt ihr ein Kollege die Nachricht vom Tod ihres Mannes. Am Unfallort wird ihr dann Franz, ein unbedarfter Relgionslehrer, der öfters dem Alkohol zuspricht, als reuiger Unfallverursacher präsentiert. Niemand außer Andrea weiß, dass er den bereits toten Andy zum zweiten Mal überfahren haben muss. Josef Hader, bekannt auch für seine Kabarettprogramme, hat mit seinem Film eine vergnügliche Schuld-und Sühne-Farce mit scharfem Humor geliefert.
Österreich 2024 / Buch und Regie: Josef Hader
Darsteller*innen: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober, Thomas Schubert, Branko Samarovski, Thomas Stipsits, Maria Hofstätter
Ende ca. 21.50 Uhr
Frei ab 12 Jahren
„Rose – eine unvergessliche Reise nach Paris“
Anlässlich des Welttags für psychische Gesundheit in Kooperation mit der Psychiatriekoordination des Landkreises Neuwied und der PSAG:
Diese Busreise wird so schnell keiner vergessen, denn als Inger ihre Schwester Ellen und deren Mann Vagn im Herbst des Jahres 1997 auf einer Kurzreise nach Paris begleitet, läuft nicht alles wie geplant. Inger fällt unter den Reisenden immer wieder auf. Sie erklärt offen ihre psychologische Situation: Sie ist schizophren. Dies zeigt sich vor allem in ihrer Unverblümtheit und Direktheit, die nicht allen gefällt. Dadurch gerät die Familie schnell zwischen Unverständnis und Vorurteile. Als die Reisegesellschaft jedoch in Paris ankommt, zeigt sich, dass jeder so sein Päckchen mit sich rumträgt. Während eines der mitreisenden Paare in einer Ehekrise steckt, freundet sich Inger mit deren Sohn an, der von ihrer Direktheit fasziniert ist. Und so kommt es, dass Inger die kleine Reisegruppe in ihr ganz eigenes Abenteuer verwickelt, welches sie bald vor die Wohnungstür einer verschollenen Liebe führt. Die gelungene Mischung aus Drama und Komödie wurde in Skandinavien zu einem Kinohit. In der Hauptrolle brilliant gespielt.
Dänemark / Frankreich 2022 / Buch und Regie: Niels Arden Oplev
Darsteller*innen: Sofei Grabol, Lene Maria Christensen, Anders W. Berthelsen, Soren Malling, Luca Reichardt Ben Coker
Einheitspreis: 8 Euro
Beginn 19.30 Uhr
Ende ca. 21.30 Uhr
Frei ab 12 Jahren
„One Life“
Der in der Mischna, der Grundlage des Talmud, überlieferte Satz: „Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“ hält für den im Jahr 1909 in London geborenen Nicholas Winton keinen Trost bereit. Denn obwohl er in der Zeit zwischen der Besetzung des Sudetenlandes durch deutsche Truppen im Oktober 1938 und dem Einmarsch in Prag fünf Monate später 559 jüdischen Kindern das Leben gerettet hat, stellt der von Anthony Hopkins verkörperte alte Winton in James Hawes‘ Film „One Life“ fest, versagt zu haben. „Nicht genug.“ Denn es hätten mehr Kinder gerettet werden müssen. Der Film zeichnet sich durch eine tolle Charakterzeichnung und ein Esemble aus, das bis in die kleinsten Rollen sehr gut besetzt ist.
Ein Film über einen „gewöhnlichen Mann, der Außergewöhnliches geleistet hat“.
Großbritannien 2023 / Buch: Lucinda Coxon, Nick Drake / Regie: James Hawes
Darsteller*innen: Anthony Hopkins, Helena Bonham Carter, Adrian Rawlins, Romola Garai, Lena Olin
Ende ca. 21.55 Uhr
Frei ab 6 Jahren
„Smuggling Hendrix“
Yiannis hat seine Chance verpasst, als Musiker von seiner Arbeit leben zu können. Seine Freundin hat ihn verlassen und einige üble Straßenbekanntschaften sind ihm auf den Versen. Deshalb will er in drei Tagen Zypern verlassen und an einem anderen Ort sein Glück versuchen. Aber nicht ohne seinen Hund Jimi, benannt nach dem berühmten Jimi Hendrix. Aber ausgerechnet jetzt büxt Jimi aus und rennt schnurstraks in die Pufferzone, die die UN zur Friedenssicherung zwischen dem griechischen und türkisch besetzten Teil Zyperns eingerichtet hat. Gemeinsam mit einem freundlichen Grenzsoldaten findet Yiannis ihn letztlich bei einem türkischen Grenzposten. Eigentlich könnte hier der Film enden, wäre da nicht die absurde Regel, dass kein Tier in den griechischen Teil der Insel zurückkehren darf, wenn es ihn illegal verlassen hat. Und so bleibt Yiannis nichts anders übrig, als seinen geliebten Hund mit Tricks zurückzubringen.
Eine gelungene kleine Grenzkomödie.
Zypern/ Deutschland/ Griechenland 2018 / Buch und Regie: Marios Piperides
Darsteller*innen: Adam Bousdoukos, Fatih Al, Vicki Papadopoulou, Özgür Karadeniz
Ende ca. 21.50 Uhr
Frei ab 12 Jahren
„My Sailor, My Love“
Howard, ein alter Semann, lebt alleine in seinem Haus. Seine Tochter Grace, die sich von ihm entfremdet hat, kümmert sich aber dennoch um ihn und besorgt ihm mit Annie eine Haushaltshilfe. Die will der alte Howard aber eigentlich nicht, bis er feststellt, dass es doch schöner ist, ein wenig Gesellschaft zu haben. Zwischen ihm und Annie – beide sind verwittet – beginnt eine Romanze, die sie nicht mehr erwartet hätten. Diese Verbindung aber missfällt Grace, die gerade selbst Beziehungsprobleme zu bewältigen hat. Grace fühlt sich vor den Kopf gestoßen, als Howard im Kreis von Annies Familie aufzublühen beginnt.
Der Film erzählt sowohl die Liebesgeschichte als auch eine Vater-Tochter-Beziehung sehr ansprechend.
Finnland/ Irland/ Belgien 2022 / Buch: Jimmy Karlsson, Kirsi Vikman / Regie: Klaus Härö
Darsteller*innen: James Cosmo, Bríd Brennan, Catherine Walker, Nora-Jane Noone, Aidan O'Hare, Nova Farrelly
Ende ca. 21.55 Uhr
Frei ab 6 Jahren