Durch die Stadt und über Land – Mit der Tourist-Info im Sommer Neuwied erkunden

Der berühmte Heddesdorfer Friedrich Wilhelm Raiffeisen war von 1852 bis 1886 Bürgermeister des heutigen Neuwieder Stadtteils. Foto: Felix Banaski

Endlich naht der Sommer heran und hat blauen Himmel und reichlich Sonnenschein im Gepäck. Wen das allein noch nicht vor dem Ofen hervorlockt, dem liefert das Team der Neuwieder Tourist-Information (TI) in der ersten Junihälfte vier weitere gute Gründe dafür, sich vor die eigene Haustür zu begeben, denn: Auch für den ersten Sommermonat wurde wieder ein spannendes und abwechslungsreiches Stadtführungsprogramm zusammengestellt.

Gleich am Samstag, 1. Juni, wandeln Interessierte ab 14 Uhr vom Neuwieder Schloss aus „Auf den Spuren jüdischen Lebens“. Da die Fürsten zu Wied mit der Stadtgründung im 17. Jahrhundert weitgehende Religionsfreiheit einführten, siedelten sich rasch verschiedene – anderswo verfolgte – Religionsgruppen an. Auch die jüdische Gemeinde konnte in der Deichstadt florieren. Das änderte sich mit dem Erstarken der Nationalsozialisten. Von der Synagoge ist lediglich ein Mahnmal geblieben, an welchem die Führung ebenso Halt macht, wie an einigen der zahlreichen Stolpersteine, die in der Innenstadt an das Schicksal von Neuwieder Gemeindemitgliedern erinnern.

Eine Woche darauf dreht sich am Samstag, 8. Juni, alles um den berühmtesten Heddesdorfer Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Mehr als 35 Jahre lang lenkte der Vater der Genossenschaften als Bürgermeister die Geschicke im heutigen Neuwieder Stadtteil. Dementsprechend gibt es in Heddesdorf zahlreiche Orte, die an sein Wirken erinnern: Vom Raiffeisendenkmal verläuft die Führung ab 15 Uhr an der von ihm gegründeten Druckerei, dem ehemaligen Wohnhaus und dem Bürgermeisteramt vorbei und endet an seinem Grab auf dem Friedhof am Sohler Weg.

Zwischen Stadtverwaltung, IGS und Marienhaus Klinikum versteckt sich ein wahres Kleinod. Der „Alte Friedhof“ markiert als erste konfessionsübergreifende Ruhestätte ein wichtiges Kapitel der Neuwieder Stadtgeschichte. Auf ihm wurden seit 1783 viele Mitglieder bekannter Neuwieder Familien beigesetzt. Aus dieser Zeit sind zahlreiche bedeutende Denkmäler erhalten geblieben, die sich noch heute besichtigen lassen. Am Sonntag, 9. Juni, werden ab 14 Uhr der Friedhof und das darauf befindliche Gärtnerhaus erkundet.

Wer im Sommer der Enge der Stadt für einen Moment entkommen möchte, hat am Sonntag, 9. Juni, die Gelegenheit dazu. Ab 14 Uhr folgt eine Wandergruppe vom Parkplatz Stausee in Oberbieber aus dem Limes. Entlang der ehemaligen Befestigungsanlage lassen sich noch heute einige Spuren der Römer an Rhein und Wied ausmachen. Dazu gehört auch der Römerturm Oberbieber, der im Rahmen der Wanderung besichtigt wird.

Für alle Führungen gilt: Die Teilnahme kostet 6 Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren sind für 4 Euro dabei. Für Kinder unter 6 Jahren sind die Angebote der Tourist-Information kostenlos. Bei Teilnahmewunsch ist eine Anmeldung bis spätestens zwei Tage vor dem Führungstermin erforderlich. Dies ist telefonisch unter 02631 802 5555 oder während der Öffnungszeiten der TI vor Ort in der Marktstraße 59 möglich.