Falschparker: Kommt die Feuerwehr im Notfall durch? - Ordnungsamt kontrolliert Rettungswege und Engstellen 

„Falschparken ist nicht nur teuer, sondern auch gefährlich“, sagt Gerhard Schneider, Leiter des städtischen Ordnungsamtes (links im Bild), und erläutert: „Im Notfall können Falschparker die Ankunft der Rettungskräfte am Einsatzort verzögern, obwohl es dann oft um Sekunden geht.“ Das Ordnungsamt sprach am Aktionstag in Neuwied Verwarnungen aus und klärte auf über Regeln zum Abstellen von Fahrzeugen.  Foto: Stadt Neuwied/Maxie Meier

Sekunden vergehen von der Alarmierung bis zum Ausrücken der Feuerwehr Neuwied. Die Feuerwehrmänner und -frauen geben alles, um möglichst zügig am Einsatzort zu sein. Umso ärgerlicher, wenn ihnen der Weg versperrt wird. Immer wieder kommt es vor, dass Feuerwehrzufahrten und Engstellen durch parkende Fahrzeuge versperrt werden. Diesen Missstand abzustellen, machten sich Ordnungsamt und Feuerwehr der Stadt Neuwied nun gemeinsam auf den Weg. 

In der Innenstadt und den Stadtteilen Neuwieds sprach das Ordnungsamt zahlreiche Verwarnungen aus. „Was wir selten erleben: Die Betroffenen waren bis auf wenige Ausnahmen höchst verständnisvoll und einsichtig“, berichtet Carla Wessendarp, Leiterin der zuständigen Ordnungsabteilung. 

Eindrücklich demonstrierte die Feuerwehr bei der gemeinsamen Aktion, weshalb Kreuzungs- und Einmündungsbereiche sowie Wendehammer und Engstellen nicht zugeparkt werden dürfen. Mit der großen Drehleiter und einem Löschfahrzeug schlängelten sich die Brandschützer durch Spielstraßen und Wohngebiete. 

„Eine Fahrzeughalterin hatte ihren Pkw so ungünstig abgestellt, dass er fast abgeschleppt worden wäre“, weiß Beigeordneter Ralf Seemann. Doch mithilfe des Innendienstes der Ordnungsabteilung konnte sie ausfindig gemacht werden und bekam Gelegenheit, ihr Fahrzeug selbst an geeignetere Stelle zu bewegen. Das Verwarngeld blieb ihr allerdings ebenso wenig erspart wie den anderen Falschparkern, die nach der Kontrolle Strafzettel an ihrer Windschutzscheibe vorfanden. 

Lobende Worte hatte der stellvertretende Feuerwehrchef Florian Bauer für Anwohnerinnen und Anwohner mehrerer Wohngebiete, in denen die Feuerwehr zu seiner Überraschung an diesem Tag freie Fahrt hatte. „Wir würden uns wünschen, dass wir uns auch im Einsatzfall darauf verlassen können, alle Wohn- und Industriegebäude unbehindert zu erreichen. Denn im Ernstfall können Sekunden über Leben und Tod entscheiden“, erläutert der erfahrene Feuerwehrmann die Bedeutung von Rettungswegen.