Stadtverwaltung setzt sich gegen Ausgrenzung ein - Interkulturelles Training fördert sensiblen Umgang mit Bürgern

Mitarbeitende von Stadtverwaltung und Jobcenter Neuwied reflektieren beim Interkulturellen Training die unterschiedlichen Lebensrealitäten: Woher kommen unsere Bürgerinnen und Bürger, welche kulturellen Erfahrungen brachten sie oder ihre Eltern mit nach Neuwied?

Wie erleben Bürgerinnen und Bürger kulturelle Differenzen bei Behördengängen und im Kontakt mit der Stadtverwaltung? Was können Mitarbeitende tun, um Missverständnisse zu vermeiden, kulturelle Unterschiede sensibel zu akzeptieren und Inklusion zu fördern? Diese und ähnliche Fragen standen im Fokus des Interkulturellen Trainings für Beschäftigte der Stadt Neuwied. 

Olga Scott, ausgebildete Interkulturelle Trainerin des Caritasverbandes Rhein-Wied-Sieg, führte in das Thema ein und leitete die Teilnehmenden an, sich in die Lebensrealitäten von Menschen mit Migrationshintergrund hinein zu versetzen. „Im Verlauf des Trainings wurde dann deutlich, dass auch innerhalb einer vermeintlich homogenen Gruppe deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung und Wertehierarchie bestehen können“, beobachtete Irene Lange aus Neuwieds Amt für Soziales, Senioren und Integration. „Diese Reflexion mit dem Ziel, mögliche Vorurteile zu überwinden und eine offene, zugewandte Haltung zu allen Kulturkreisen zu entwickeln, ist für uns als Stadtverwaltung ein wichtiges Ziel der Personalentwicklung“, erläutert Oberbürgermeister Jan Einig. 

Mit dem Interkulturellen Training wird eine weitere Maßnahme des städtischen Integrationskonzeptes umgesetzt. Unter dem Schlagwort „Interkulturelle Öffnungsprozesse“ sollen Behörden, Institutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen in Neuwied eventuelle Hürden identifizieren und abbauen. Denn für eine so vielfältige Stadt wie Neuwied, in der rund 30 Prozent der Bevölkerung eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzt oder „Doppelstaatler“ ist, haben die Verbesserung der Integrationschancen und die Möglichkeit auf ein gleichberechtigtes demokratisches Zusammenleben einen hohen Stellenwert, bestätigt auch Bürgermeister Peter Jung als Sozialdezernent der Stadt. Besonders erfreulich sei daher, dass auch Mitarbeitende des Jobcenters am Interkulturellen Training teilnahmen und künftig regelmäßige Wiederholungen geplant seien.