Aktuelles aus Neuwied

Die Füße auf der Wiese hochlegen, dazu elektronische Musik und gute Gespräche – so lässt sich der Feierabend genießen. Nach einer kleinen EM-bedingten…

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Eine gute Gelegenheit zum Austausch zwischen den Generationen: Mit frischen Ideen und unter Beteiligung zahlreicher engagierter Bürgerinnen und Bürger…

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Begleitet von Hintergrundgeräuschen wie Löwengebrüll und Papageiengeschrei steht eine Gruppe offiziell gekleideter Menschen im Kreis um einen zum…

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Brückenbauwerke müssen regelmäßig überprüft werden, um den Wartungsbedarf frühzeitig festzustellen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. An der…

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Die idyllische Lage an Rhein und Wied – zwischen Fluss und Westerwald – macht Neuwied zu einer lebenswerten Stadt mit vielen Ausflugsmöglichkeiten…

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Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Auf ein Wort mit Jan Einig“ sucht Neuwieds Oberbürgermeister die Neuwieder Stadtteile auf, um mit den Bürgerinnen…

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Nach einem halben Jahr Pause ist Kabarettist Christoph Sieber endlich wieder auf Tour. In seinem aktuellen Programm „Weitermachen“ geht es um…

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Warum zwischen Bastel- und Bewegungsangeboten wählen, wenn man auch einfach beides haben kann? Das dachten sich auch KiJub-Freizeitleiterin Tanja…

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„Guck mal Mama, die Affen lausen sich!“ Biologin Alexandra Japes steht am Wassergraben der Schimpansenanlage des Zoo Neuwied und beobachtet, genau wie…

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Wer sich heute für eine Ausbildung im Bereich „IT“ entscheidet, der trifft eine gute Wahl. Immerhin sind Fachleute für Computer- und…

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Aufgrund der Auszählung der Kommunalwahlen bleiben die Dienststellen der Neuwieder Stadtverwaltung am Montag, 10. Juni, geschlossen. Ausgenommen davon…

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Sommerzeit ist Draußenzeit! In Neuwied und den Stadtteilen gibt es viele schöne Ecken, die vor allem bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein…

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Im Sommer ist das Wetter oft viel zu schön, um nach der Arbeit direkt nach Hause zu gehen. Doch genauso oft möchte man nach einem langen und…

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In wenigen Berufsfeldern äußert sich der Fachkräftemangel so drastisch, wie in der Kinderbetreuung. Fehlendes Personal bedeutet fehlende Kita-Plätze…

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Für viele Kinder gibt es kaum eine schönere Beschäftigung als zu malen und zu basteln. Oft reichen ein Blatt Papier und ein paar Buntstifte aus, um…

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Hinschauen, handeln, helfen - Kinder psychisch und suchtkranker Eltern in den Fokus rücken

Ulrike Proft (v. links) vom Caritasverband Rhein-Wied-Sieg, die beiden Netzwerkkoordinatoren der Stadt, Jan Becker und Franziska Klein, sowie Prof. Dr. Michael Klein beschäftigten sich nicht nur intensiv mit dem Thema der Fachtagung, sondern präsentierten auch die Plakate, die bald über das Thema in Neuwied informieren. Foto: Stadt Neuwied/Nadine Schöneberg

Seit drei Jahren beschäftigt sich das Lokale Netzwerk Kindeswohl in der Stadt Neuwied mit Kindern psychisch und suchtkranker Eltern. Im Sommer vergangenen Jahres sensibilisierte eine Fachtagung erstmals für das Thema. Jetzt vertieften die Fachkräfte aus unterschiedlichsten Institutionen die Thematik bei einer weiteren Veranstaltung und betrachteten die Risiken und Hilfen genauer. Außerdem bestand die Möglichkeit, einen ersten Blick auf die aufklärende Plakataktion, die bald in Neuwied startet, zu werfen. Dazu waren mehr als 50 Teilnehmende der Einladung von Franziska Klein und Jan Becker, die von städtischer Seite den Zusammenschluss diverser Akteure des Lokalen Netzwerkes Kindeswohl koordinieren, in die vhs Neuwied gefolgt.

Pränataler Alkohol- und Drogenkonsum, Unberechenbarkeit und Instabilität im Erziehungsverhalten – das sind bekannte Risiken, denen Kinder suchtkranker Eltern ausgesetzt sind. Und die sie zur gefährdetsten Gruppe machen, wenn es darum geht, später selbst Suchtstörungen zu entwickeln. Drei- bis viermal so hoch, um genau zu sein. In seinem Vortrag beleuchtete Prof. Dr. Michael Klein, Psychologe und Suchtforscher, diese Risiken näher und ging auf mögliche Hilfen ein. 

Ein konkretes Hilfsangebot in Neuwied ist das seit vergangenem Juni bestehende Gruppenangebot des Caritasverbandes Rhein-Wied-Sieg. Dort finden Kinder und Jugendliche eine wichtige Anlaufstelle, um unbeschwert mit Gleichaltrigen Zeit zu verbringen, denen es ähnlich geht. Nachdem das Angebot bereits bei der ersten Tagung kurz vorgestellt wurde, berichtete Ulrike Proft, Fachteamleiterin der Ambulanten Kinder- und Jugendhilfe der Neuwieder Caritas, von den bisherigen Erfahrungen mit „Chewey und Groot“.

Ein Junge baut aus zahlreich geleerten Bierdosen ein Schloss. Ein Mädchen stapelt verschiedene Tabletten zu Türmen auf. Dazu jeweils ein pointiertes Statement wie: „Papa bringt mir immer richtig viel Blechspielzeug mit“ oder „Mama kann die sowieso nicht alle aufessen“. Diese und weitere Motive werden bald an verschiedenen Stellen in Neuwied zu sehen sein. Sie sollen künstlerisch und detailreich inszeniert auf die Situation von Kindern psychisch und suchtkranker aufmerksam machen und dazu beitragen, das Thema zu enttabuisieren.

Denn um langfristig Kinder und Jugendlichen besser zu schützen, zählt nicht nur die Perspektive der Fachkräfte. „Uns ist wichtig, dass möglichst viele Menschen bei dem Thema genauer hinschauen und reagieren. Nur so kann den betroffenen Familien besser geholfen werden“, erklärt Jan Becker. „Psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen stecken noch immer zu tief in der Tabu-Schublade fest“, ergänzt Franziska Klein. „Das stellt für die Betroffenen selbst natürlich eine große Hürde dar. Aber auch die dringend benötigten Hilfen für Kinder und Jugendlichen werden dadurch erschwert.“ 

Weitere Informationen zum Schwerpunkt Kinder von psychisch- und suchtkranken Eltern des Lokalen Netzwerk Kindeswohl gibt es unter www.neuwied.de/kipse. Wer an dem Gruppenangebot „Chewey und Groot“ interessiert ist, kann sich auch direkt an den Caritasverband Rhein-Wied-Sieg wenden. Ulrike Proft ist telefonisch unter 02631 959 4179 oder 0171 4341553 sowie per E-Mail an proft@caritas-neuwied.de erreichbar. Sie nimmt auch Anmeldungen für die Gruppen entgegen.
 

 

Zur Erinnerung: Mit der Novellierung des Landeskinderschutzgesetzes wurde Ende 2020 ein wichtiger Grundstein für Projekte von Kindern psychisch- oder suchtkranker Eltern gelegt. Bundesweit erhalten Kommunen dadurch zusätzliche Landesmittel, um Hilfsangebote und Unterstützungen zu realisieren. Auch die Stadt Neuwied hat entsprechende finanzielle Mittel vom Land zur Verfügung gestellt bekommen und ein Konzept ausgearbeitet, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen.