Medienerziehung

Cybermobbing & Cybergrooming

Am Anfang fühlte es sich so gut an…

...erst die Likes unter deinen Posts und Bildern, dann die ersten Kommentare und PNs. Als ihr euch angefangen habt zu schreiben, hattest du das Gefühl, endlich jemanden zu finden, der dich wirklich mag, dich wirklich versteht. Jemand, der mit dir zusammen sein will, der dich sehen und mit dir reden will. Alles lief super … bis da diese Bitte nach den Fotos kam. Sowas hast du noch nie gemacht und es war dir auch mega peinlich. Trotzdem hast du es gemacht, denn ihr wart ja im Prinzip schon so etwas wie fest zusammen, auch wenn ihr euch noch nicht in RL gesehen habt. Es soll nun endlich soweit sein, ihr wollt euch treffen, heimlich, alleine – und irgendwie macht dir das ein komisches Gefühl im Bauch…

Was ist Cybergrooming? 

Mit „grooming“ beschreibt die Kontaktaufnahme von Erwachsenen zu Kindern bzw. Jugendlichen, mit dem Ziel, sexuelle Übergriffe vorzubereiten. Durch Internet und die sozialen Medien wird es diesen Tätern sehr viel leichter gemacht, sich als Gleichaltrige auszugeben und so schnell Vertrauen bei ihren Opfern zu wecken. 

Woran kannst du einen Täter erkennen? 

Das Internet macht es jedem möglich, unter falscher Identität aufzutreten. Unter falschem Namen und mit aus anderen Profilen geklauten Fotos bzw. Stories wirkt ein Täter wie ein Junge aus der Nachbarklasse – er hat dieselben Interessen, hört dieselbe Musik, geht in dieselben Clubs … Es ist für dich kaum möglich, anhand seines Profils herauszufinden, wer er wirklich ist. Trotzdem gibt es einige Hinweise, die dich warnen sollten:
•    Er macht auffallend viele Komplimente.
•    Er möchte möglichst schnell in einen privaten Chat wechseln.
•    Er fragt, ob Du allein bist.
•    Er möchte auch auf anderen Wegen, z.B. via Videochat, mit Dir in Kontakt treten. 
•    Er selbst macht seine Kamera aber nicht an.
•    Er möchte direkt viele persönliche Details, z.B. Deinen Wohnort, von Dir wissen.
•    Er selbst erzählt dagegen eher wenig von sich.
•    Er macht viele sexuelle Anspielungen.
•    Er möchte Dir Geschenke machen oder Geld geben.
•    Er bittet Dich, niemandem von Eurer Bekanntschaft zu erzählen.
•    Er fordert intime Bilder oder Videos von Dir.
•    Er schickt intime Bilder oder Videos von sich selbst.
•    Er macht Dir ein schlechtes Gewissen, wenn Du nicht tust, was er will.
•    Er ist aufdringlich und akzeptiert kein "Nein".
•    Er droht Dir oder erpresst Dich.
•    Er möchte Dich geheim und allein treffen. (Quelle:www.jupoort)


Was kannst du tun?

•    Das Wichtigste vorab: DU BIST NICHT ALLEIN! 
•    Wehr dich! Blockiere die Person, oder melde sie direkt auf der Plattform.
•    Schütze dich! 
    Schütze deinen echten Namen, deine Telefonnummer und deine Adresse! Such dir einen Nickname aus und teile deinen Standort nie mit Menschen, die du nicht kennst. 
    Veröffentliche so wenig private Bilder und Videos wie möglich. Stelle dein Profil auf Privat und teile deine News nur mit dir persönlich bekannten Freunden.
    Lass bei Fremden die Webcam GRUNDSÄTZLICH aus!
    Brich den Kontakt ab, wenn du dich nicht wohl fühlst, du unter Druck gesetzt wirst, oder dich z.B. jemand zu sexuellen Handlungen überreden will. Antworte einfach nicht mehr -  lass dich auf keine Diskussion ein. 
    Sei Misstrauisch, auch wenn du die Person nett findest. Täter*innen geben sich gern als jemand in deinem Alter aus und scheinen deine Interessen zu teilen.
•    Sichere Beweise! Mach einen Screenshot mit Datum und Uhrzeit der Aufnahme (z.B. mit Atomshot) und melde das Profil direkt auf der Plattform.
•    Hol dir Hilfe:
    Erzähl einer Vertrauensperson  (Eltern, Geschwister, Freunde) davon
    Rede mit Leuten denen du vertraust, z.B. Freunde, Eltern, Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen.
    Oder rufe die Nummer gegen Kummer an und schildere dein Problem, Telefonnummer: 116111
    Wende dich an die Polizei, die können dir helfen die Person zu finden und mehre Beweis zu sichern.


Der Jugendschutz hat eine klare Meinung!

Wer andere gezielt beleidigt, bedroht oder sexuell belästigt und sich auch noch in der Anonymität im Netzt versteckt, ist nicht nur feige, er begeht auch eine Straftat mit zivilrechtlichen oder strafrechtlichen Folgen.
Kontakt: Tanja Buchmann, Kinder- und Jugendbüro – Jugendschutz -
E-Mail: tanja.buchmann@neuwied.de  

 

Serie „Squid Games“

Liebe Eltern!

Computer, Videospiele, Streaming-Dienste und Spiele Apps, sind bei vielen Kindern beliebt und begehrt. Für Sie als Eltern ist dies ein guter Grund, sich mit den Freizeitinteressen und den sich ständig veränderten Inhalten und der Technik zu beschäftigen. Aktuell haben Sie sicherlich auch die Diskussion um die Serie „Squid Games“ mitbekommen.

Diese Serie ist beispielsweise aus gutem Grund erst für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben, da sie jugendgefährdende Inhalte zeigt. In dieser Serien werden grausame Gewalthandlungen, wie Mord detailliert dargestellt. Sie ist daher für Kinder völlig ungeeignet.

Um Kinder vor problematischen Inhalten (Gewaltserien, Pornografie, Extremismus, usw.) im Internet besser schützen zu können, gibt es mittlerweile eine Reihe von technischen Hilfsmitteln.

Die gesetzlich geregelte Alterskennzeichnung (FSK und USK) können bei allen Filmen und Spielen abgerufen werden. Dadurch werden alle entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalte erkannt. Sie geben Aufschluss darüber, welcher Film oder Spiel dem typischen Entwicklungsstand eines Kindes in einem bestimmten Alter angemessen ist.

Eine weitere Möglichkeit ihre Kinder zu schütze, ist der Einsatz von Filterprogrammen. Diese arbeiten oftmals mit Mechanismen wie Positiv- oder Negativlisten, so dass entweder nur kinder- und jugendfreundliche Seiten erreichbar sind bzw. jugendschutzrelevante Angebote ausgeblendet werden. Viele Programme können neben dem Zugriff auf das Web auch die gesamte Computernutzung beschränken.

Da Kinder und Jugendliche fast nur noch den Internetzugang über das Smartphone oder das Tablet nutzen, ist es sinnvoll besonders diese mobilen Geräte mit Schutzsoftware auszustatten.

Auf folgender Internetseiten erhalten Sie weitere Informationen zum technischen Jugendschutz und zur Medienerziehung:
www.medien-kindersicher.de 
www.kjm-online.de 
www.mobilsicher.de 
www.gutes-aufwachsen-mit-medien.de 
www.schau-hin.info 


Fake News

Gerade in der jetzigen Zeit sind Falschmeldungen und Gerüchte über das Coronavirus besonders verbreitet. Es wurde z.B. behauptet, dass bald alle Supermärkte schließen würden. Das stimmte ja überhaupt nicht, aber einige Kunden haben dann aus Sorge viel mehr Lebensmittel gekauft als sie eigentlich brauchen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man Fake News erkennt.

Mit folgenden Schritten kannst du ganz gut Fake News enttarnen:

  1. Sei kritisch und überprüfe die Quelle
    Wer hat den Artikel geschrieben, wer steckt dahinter, welche Motive hat der AutorInnen, ist der Verfasser anonym und/oder die Website, dann ist die Nachricht sicher nicht so vertrauenswürdig.
  2. Prüfe die Fakten
    Stimmt es überhaupt was geschrieben wurde, vergleiche die Information mit anderen Seiten. Du kannst auch Hoax-Datenbank verwenden (z.B. www.hoaxsearch.com)
  3. Prüfe die Bilder
    Du kannst z.B. überprüfen, ob das Bild wirklich zum Text gehört.
    Bei Falschmeldungen werden oft Bilder aus anderen Zusammenhängen verwendet
  4. Aktualität
    Überprüfe einfach, aus welchem Zeitraum der Text stammt.
  5. Mit Vorsicht teilen! 
    Hinterfrage erst bevor die teilst!
  6. Meldefunktion nutzen
    Nutze die Meldefunktion der sozialen Plattformen 

Tipps zur Vorgehensweise gibt es unter

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