Ausgezeichnet: In Neuwied macht Jugend Politik - Stadt Neuwied erfolgreich mit Modellprojekt „JES! Mit Pep vor Ort 3“

Aus Mainz brachten (von links) Bürgermeister Peter Jung, Sonja Jensen und Anna Sander neben der Urkunde für erfolgreiche jugendpolitische Arbeit auch die Zusage der Familienministerin Katharina Binz mit, das Projekt weiter zu fördern.  Foto: Jonas Baatsch 

Nachdem Neuwied erst kürzlich das Siegel „kinderfreundliche Kommune“ erhalten hat, wurde nun ein weiteres großes Projekt ausgezeichnet: Die Stadt ist eine von vier Kommunen, die in Mainz für erfolgreiche jugendpolitische Arbeit im Modellprojekt „JES! Mit Pep vor Ort 3“ ausgezeichnet wurden. Zwei Jahre arbeitet Anna Sander vom Jugendzentrum Big House mit Stephan Amstad Sonja Jensen vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt bereits an der Jugendstrategie. Diesen großen Einsatz für Jugendliche würdigte die rheinland-pfälzische Familienministerin Katharina Binz.

Die städtischen Fachkräfte der Jugendarbeit hatten gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern die Politik eine an den Bedarfen der Jugendlichen orientierte kommunale Jugendstrategie entwickelt. "JES!" steht dabei für "jung, eigenständig, stark". Die jetzt in der Umsetzung befindliche „Eigenständige Jugendpolitik“ verfolgt das Ziel, die Interessen und Bedürfnisse der 12- bis 27-Jährigen in den Fokus des politischen Handelns zu rücken. 

Im Rahmen der aufsuchenden Jugendarbeit des Jugendzentrums Big House führte Anna Sander mit Jugendlichen im Raiffeisenring einen Beteiligungsprozess durch. Damit förderte sie die politische Teilhabe Jugendlicher im Quartier, um Benachteiligungen abzubauen. Über 100 Jugendliche äußerten ihre Wünsche und Anliegen in Umfragen und Interviews sowie im direkten Gespräch mit Bürgermeister Herr Jung.  „Die Einschätzung der Jugendlichen vor Ort ist mir sehr wichtig“, betont der Bürgermeister, „denn sie können mir berichten, wie die Lebensrealität in ihrem direkten Umfeld aussieht.“ 

Pandemie verstärkt Wunsch nach Jugend-Aktiv-Platz 

Ein drastischer Einschnitt in den Alltag der Jugendlichen waren die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in den Jahren 2021 und 2022. In dieser Zeit gab das Team des Projektes „JES! Mit Pep vor Ort“ Jugendlichen eine Stimme. „Wir verstehen uns dabei auch als Sprachrohr der Zielgruppe und möchten anwaltschaftlich für die Themen der Jugendlichen einstehen“, erläutert Anna Sander. 

Und das hat gewirkt: Unter dem Motto „Jugendliche erobern öffentliche Plätze“ wurde innerhalb eines Jahres nach den ersten Umfrageergebnissen der Jugend-Aktiv-Platz im Raiffeisenring errichtet. Der Platz ist die Antwort auf den vielfach geäußerten Wunsch, einen Ort zu bekommen, an dem Jugendliche sich nicht unerwünscht fühlen. So waren sie voller Eifer dabei, als es an die Gestaltung ging: Unter Begleitung eines Künstlers erschufen sie ein Graffiti an dem Platz. Abschließend feierten die Jugendlichen mit dem selbstständig geplanten Einweihungsfest ihren neu errichteten Jugendplatz mit Musik, Buffet, sportlichen Wettkämpfen und tollen Preisen. So wurden ganz getreu der Leitziele der Jugendstrategie „JES!“ Jugendliche zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigt und unterstützt; Es wurden Gestaltungsräume und Mitbestimmung ermöglicht sowie das demokratische Gemeinwesen durch Partizipation gestärkt. 

Als Zeichen der Anerkennung dieser Erfolge versprach Familienministerin Binz der Stadt Neuwied nun weitere 15.000 Euro, um die Umsetzung der kommunalen Jugendstrategie in den kommenden drei Jahren zu sichern.