Die erste Kirche in Altwied war die seit 1259 nachweisbare Burgkapelle zum Hl. Georg, dem Patron der christlichen Ritterschaft. Da sie 1327 und nochmals 1347 Ablaßbriefe ausgestellt bekam, ist anzunehmen, daß sie auch öffentlich zugänglich war. Erst 1470 hören wir erstmals von einer St.-Antonius-Kapelle im Tal, für die eine Messe gestiftet wird. Es ist die heutige evangelische Pfarrkirche, ein spätgotischer Bruchsteinbau aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Das einschiffige, flachgedeckte Langhaus mit einem Dachreiter ist über ein fensterloses Langchorjoch mit dem fünfseitigen, gewölbten Chorabschluß verbunden.

1658 legte man den Eingang an der Nordseite an, der bei der Restaurierung von 1923/25 sein Vordach erhielt. Gleichzeitig baute man im Innern eine Westempore ein. Die Holzdecke ist mit alten Rankenmalereien geschmückt. Bei den Wiederherstellungsarbeiten von 1971/72 traten auch im Chor an den Gewölbescheiteln und Schlußsteinen sowie in den Leibungen der Maßwerkfenster alte ornamentale Fresken in lichten Farben zutage. Unter dem Chor befand sich einst die Grablege des wiedischen Grafenhauses. Die bei der Restaurierung in den 1920er-Jahren dort gefundenen eisernen und steinernen Grabplatten sind in die Chorwände und die Außenmauern eingelassen.

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