Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Bürgerinnen und Bürger,

Globalisierung, Digitalisierung und demographische Entwicklung: Dies sind nur drei Aspekte eines allgemeinen Strukturwandels in unserer Gesellschaft, der auch ganz konkrete Auswirkungen vor Ort hat. Gleichzeitig engt die finanzielle Situation den Handlungsspielraum unserer Stadt ein, die sich zudem trotz sinnvoller Ansätze zur Kooperation in einem Wettbewerb der Kommunen befindet.

Eine schwierige Ausgangslage also. Umso mehr gilt es, ein attraktiver Wohnort für die Bürgerinnen und Bürger zu sein, ein ausreichendes Arbeitsplatzangebot vorzuhalten, Infrastrukturen auf einem guten Niveau zu halten und eine Umwelt zu gestalten, in der man sich wohl fühlen kann. Es geht also darum, die Stadt erfolgreich zu positionieren. Um dies dauerhaft zu erreichen und um den Weg dorthin zu gestalten, ist eine langfristig angelegte Strategie nötig, sozusagen ein „Roter Faden“, an dem sich auch das Tagesgeschäft orientiert: die Stadtentwicklungsstrategie 2030.

Nachdem bereits 2008/09 ein Konzept zur Gestaltung der Zukunft und erste Projekte auf den Weg gebracht wurden, hat der Stadtrat angesichts der wachsenden Herausforderungen Ende 2014 auf maßgebliche Initiative meines verstorbenen Vorgängers, Oberbürgermeisters Nikolaus Roth, beschlossen, diese Entwicklungsstrategie zu erarbeiten. Gemeinsam mit dem Büro Reschl Stadtentwicklung (Stuttgart), haben wir, das heißt die Bürgerinnen und Bürger, die Politik, verschiedene Interessenvertreter und die Verwaltung, die Strategie seit 2015 erarbeitet. Ich darf daran erinnern, dass in zwei umfassenden Dialogphasen und, erstmals in Neuwied, mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage Meinungen und Ideen gesammelt und gewichtet wurden. Für diese sehr konstruktive Zusammenarbeit möchte ich mich auch an dieser Stelle herzlich bedanken.

Ein zentrales Ziel der Strategie ist es, die Bevölkerungszahl nicht nur zu halten, sondern leicht zu erhöhen. Das kann nur gelingen, wenn Neuwied, wie in den letzten beiden Jahren, verstärkt als attraktiver Wohnstandort erkannt wird und vermehrt Neubürger aus allen Schichten zu uns kommen. Gleichzeitig verlangt dies enorme Anstrengungen besonders in der Gestaltung des Wohnungs- und Arbeitsmarkts. Ebenfalls wichtig: Neuwied will weiterhin die tolerante und lebendige Stadt bleiben.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 15. März 2018 die Zukunftsinitiative als Grundlage und Leitlinie für das städtische Handeln beschlossen und gleichzeitig die Verwaltung beauftragt, alle zwei Jahre einen Bericht über die Umsetzung der insgesamt 21 Projekte vorzulegen. Für mich persönlich steckt die Strategie wichtige Eckpunkte meiner Arbeit als Oberbürgermeister ab. Und ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen unsere Stadt gestalten zu dürfen.

Ihr Jan Einig

Oberbürgermeister