Hintergrund und Anlass

In den ersten Jahrzehnten und Jahrhunderten nach der Stadtgründung Neuwieds war der Marktplatz das Zentrum des öffentlichen Lebens. Durch gräfliches Privileg vom 2. Juni 1662 wurde der Stadt Neuwied das Marktrecht verliehen. Jährlich fanden vier Jahrmärkte statt, während am 24. September 1732 auf Geheiß von Graf Friedrich Wilhelm von Wied der erste Wochenmarkt abgehalten wurde.

Die verkehrliche Bedeutung der Marktstraße als Zubringer zur Fährstelle am Rhein und die damit verbundene Bedeutung als Handelsweg unterstrich die Funktion des Marktplatzes als zentralen Handelsplatz und Treffpunkt der Bevölkerung oder als Ort für öffentliche Proklamationen etc. Ebenso waren in diesem Bereich die wesentlichen Einrichtungen des Gemeinwesens der Stadt wie beispielsweise die reformierte Kirche, das historische Rathaus, das „Comedienhaus“ (heute sog. „Moselhaus“) und auch zwei Schulen angesiedelt.

Im Laufe der Jahre hat der Neuwieder Marktplatz jedoch seine Funktion als Zentrum des öffentlichen Lebens in der Stadt eingebüßt und ist bis auf wenige Tage mit Veranstaltungen nur noch reiner Parkplatz. Diese Monofunktion ist der Bedeutung des Platzes nicht mehr angemessen und schöpft das städtebauliche Potential nicht aus. Die Absicht einer Umgestaltung steht daher schon länger im Raum.

Durch die Untersuchungen im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Aktive Stadtzentren“ im Jahr 2010 wurden die Missstände bezüglich des Marktplatzes abermals bestätigt. Die Platzumgestaltung wurde daher als Bestandteil in das Programm "Aktives Stadtzentrum Neuwied" aufgenommen. Mit den vorbereitenden Untersuchungen und Verfahren soll noch in diesem Jahr begonnen werden, so dass eine Umsetzung des Projektes noch während der Laufzeit des Städtebauförderungsprogramms „Aktives Stadtzentrum Neuwied“ realisiert werden kann.