"Junge Alte" in Hüllenberg verschönern den Ort
In Hüllenberg "stolpert" man seit neuestem über einen ganz außergewöhnlichen Stein. Der alte Gemarkungsgrenzstein zwischen Gönnersdorf und Hüllenberg wurde nach Jahren wieder aufgefunden und nun von den Hüllenberger "Jungen Alten" nur wenige Meter von seinem ursprünglichen Standort entfernt wieder aufgestellt.
Die "Jungen Alten" sind eine Gruppe Rentner, die sich im Jahr 2001 zusammen taten, um Hüllenberg zu verschönern. Etliche Projekte haben sie seither umgesetzt. Ob der Brunnen am Bur, die Gestaltung des Platzes mit Pflanzsteinen und die Bepflanzung des angrenzenden Hanges, Bänke am Hüllenberger Weinberg und am Windhauser Weg - unermüdlich war die Gruppe um Ludwig Jagdt und Horst Hauschild im Einsatz. Sogar eine Weihnachtsbeleuchtung für Hüllenberg organisierten sie.
Unterstützt werden die "Jungen Alten" bei ihren Arbeiten von vielen Firmen, von den Neuwieder Stadtwerken, aber auch von allen Hüllenberger Bürgern, die weit über 1200 Euro für ihre Dorfverschönerung spendeten.
Oberbürgermeister Nikolaus Roth, bei der "Grenzsteinlegung" anwesend, dankte den "Jungen Alten" für ihr Engagement in dem kleinen Ort. Dieser Einsatz sei beispielhaft und zeige, dass es sich auch in der heutigen Zeit lohne, sich zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen.
Foto: Hermann Wirges
In den Jahren 1785 und 1787 wurde die Grenze zwischen Kurtrier und der Gemarkung Wied abgesteckt. Sie verlief zwischen Leutesdorf/Neuwied bis nach Rockenfeld/Kreuzheck Hammerstein und wurde mit insgesamt 120 Grenzsteinen markiert. Der Stein mit der Nummer 1 steht in Rockenfeld, der mit der Nummer 120 am Rheinufer.
Viele dieser Grenzsteine sind heute nicht mehr vorhanden. Vor Jahren entdeckte ein Fahrer Bürger auf einem Anwesen in Wollendorf drei Steine aus der Serie von 1787. Einer davon wurde nun an der Grenze zwischen Leutesdorf und Fahr an der B42 wieder aufgestellt, die beiden anderen übergaben Karl-Heinz Korn (Mitte) und Dieter Lembgen (rechts) dem Stadtarchiv.
Oberbürgermeister Nikolaus Roth dankte den beiden für ihr Engagement für die Erhaltung dieser Erinnerungsstücke an die Stadtgeschichte. "Dass wir nun wieder alte Grenzsteine aufstellen, heißt allerdings nicht, dass unsere Stadt sich abgrenzen möchte. Neuwied war und ist eine offene, lebendige Stadt. Ich begrüße es allerdings, dass sich immer mehr Bürger für die Geschichte unserer Stadt interessieren und sich ehrenamtlich dafür einsetzen, sie mit solchen symbolischen Stücken lebendig zu erhalten."
Foto: Elke Baltzer