Im Jahre 1152 n. Chr. wird Ort erstmals eine Flußübergangsstelle in Höhe des heutigen Feldkirchener Ortsteils Fahr erwähnt. Vier Jahrzehnte später erwirbt das Kloster St. Thomas (in Andernach) Weingärten und Äcker zu "Vare". Ebenso ist in vielen Urkunden die Rede von Weinrenten, Übertragungen und Weinbergskäufen. Um 1500 n. Chr. wird in einem Dokument die Fahrer "Hohlei" erwähnt. 1884 sind nach Angaben der Fahrer Schulchronik von einstmals 200 Morgen Weinbergen noch ganze 77 bebaut, heute ist der Anbau auf den Nullpunkt gesunken.

In früheren Jahrhunderten besaß der Ort das Fährrecht. 1475 wird u.a. "Fahre" als wichtige Übersetzstelle im Neuwieder Becken genannt. Es ist daher einleuchtend, daß viele Fahrer Einwohner früher Schiffer oder Fischer waren. Seit dem Aufkommen der Treidelschifffahrt existierte in Fahr eine Pferdewechselstation. Als solche diente wahrscheinlich das 1584 erbaute "Rheinische Haus". Erst mit dem Beginn der Dampfschifffahrt (um 1820) und vor allem nach dem Eisenbahnbau (1869) kam das jahrhundertealte Schiffergewerbe in Fahr zum Erliegen.

Wegen seines einstigen Wohlstandes wurde Fahr früher auch gelegentlich "vornehmstes Dorf des Kirchspiels" genannt - ein Prädikat, das sich in den um das "Rheinische Haus" gruppierten Fachwerkbauten heute noch erahnen läßt. Da sind zu nennen die sogenannte "Hümmerichs (untere) Mühle", das ehemalige Kanzleihaus und die inzwischen schon seit vielen Jahren abgerissenen alten Fischerhäuser. Erwähnenswert ist auch das bis 1868 noch teilweise vorhandene Schloss Friedrichstein am Fuße der Hohen Ley, mit dessen Bau kurz vor dem Ende des 30-jährigen Krieges begonnen worden war. 1652 stellte man die Baumaßnahmen ein. 1804 trug man aus steuerlichen Gründen das Dach ab, 1869 erfolgte der vollkommene Abriss der Ruine zugunsten der neu errichteten Eisenbahnstrecke. 1891 entstand der Bahnhof Fahr, der 1910 in Fahr-Irlich umbenannt und 1987 abgerissen wurde.

Zur Beseitigung des Engpasses der B 42 in Fahr und nicht zuletzt wegen der Hochwassergefährdung dieser Strecke erwarb die Stadt Neuwied Mitte der 1980er-Jahre 30 unmittelbar an der Bundesstraße gelegene Häuser und riß sie nach und nach ab, um die Strecke zu begradigen und höherzulegen. Damit ist allerdings das Problem der Hochwassergefahr für Gebäude und Einwohner im rheinnahen Bereich noch nicht gelöst.

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