Ein weiteres Projekt des Netzwerks Innenstadt (NI) wird derzeit realisiert – und setzt dabei ein deutlich sichtbares Zeichen. Die NI-AG „Öffentlicher Raum“ hat sich in Kooperation mit dem Rhein-Wied-Gymnasium (RWG) für das Anlegen eines Schulgartens stark gemacht. Das Areal war schnell gefunden: der ehemalige Spielplatz in Nähe des Heimathauses und des alten Aldi-Parkplatzes – quasi nur einen Steinwurf vom RWG entfernt.
Was braucht es, um aus einer eher öden Fläche einen schmucken Garten entstehen zu lassen? Einiges. Bauamt und Servicebetriebe Neuwied (SBN) haben dafür gesorgt, dass ein ausrangierter Bauwagen und ein großes Wasserfass aufgestellt wurden, auch Mutterboden und Holz für die Beete wurden rasch angeliefert. Dann waren Schüler aus der Jahrgangsstufe 7 des RWG gefragt. Die Mädchen und Jungen mit dem grünen Daumen aus der Schulgarten-AG haben gemeinsam mit Schulleiter Helmut Zender zahlreiche Sträucher gepflanzt. Johannesbeeren, Brombeeren und Himbeeren werden sie in den kommenden Jahren dort ernten können. Insgesamt 50 Obststräucher haben die SBN der Schule gespendet. In den kommenden Wochen werden zudem noch drei Beete angelegt.
Mit dem Projekt verfolgt das RWG laut Zender ein umweltpädagogisches Ziel. „Wir richten damit den Blick auf Nachhaltigkeit. So ein Garten ist eine ideale Lernplattform für die Schüler. Sie können so nachvollziehen, was wann und wie wächst und erhalten ein Gespür dafür, welche Wege die Natur beschreitet“, erläutert der Direktor. Außerdem mache die Schule mit dem Projekt so ihre Verbundenheit zur Stadt deutlich.
Die Schüler werden zunächst den Bauwagen farblich gestalten und erste Versuche mit Wintergemüse wie Kohl und ähnlichem machen, bevor es im Frühjahr dann richtig losgeht. Auch über eine Erweiterung des Projekts haben sich die jungen Gärtner schon Gedanken gemacht. So ziehen sie das Aufstellen von Insektenhotels und Nisthilfen für Vögel in Betracht. Und damit jeder Passant weiß, was es mit dem Schulgarten auf sich hat, will das RWG in den nächsten Monaten ein Banner entwerfen, das an den Zaun gehängt wird und über die Hintergründe des Projektes informiert.
Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig und die NI-Koordinatorin, Citymanagerin Julia Wiederstein, freuen sich, dass erneut ein Projekt aus der Bürgerbeteiligungsaktion realisiert wurde. „Wir danken vor allem den Schülern, dass sie sich intensiv um ihren Garten kümmern wollen“, sagte OB Einig. Und für Wiederstein steht das Projekt stellvertretend für die vielen guten Ideen, die in Kooperation zwischen Bürgern und Verwaltung umgesetzt werden können.