Im heute überbauten Gelände zwischen dem alten und dem neuen Friedhof lag eines der größten römischen Kastelle am obergermanischen Limes, errichtet um 190 n. Chr. und zerstört beim Vorrücken der Franken über den Limes um 259/260 n. Chr. Das noch im 19. Jahrhundert aufgehende Mauerwerk der Ruinen wurde seit 1791 wiederholt durch Grabungen untersucht, was unter anderem Johann Wolfgang Goethe zu einem Besuch veranlasste. Am umfassendsten und wissenschaftlichen Methoden entsprechend erfolgten Grabungen erstmals durch die Reichslimeskommission in den Jahren 1897 bis 1912.
Mit seinem Umfang von 5,24 Hektar bot das Kastell Platz für zwei teils berittene "numeri" (Truppeneinheiten unterschiedlicher Stärke, bis zu 1000 Mann) und aus dem Kastell Köln-Deutz und aus Britannien nach Niederbieber verlegte germanische Soldaten. Rund um das Glacis des Kastells lag eine ansehnliche, von Zaun und Graben umgebene Zivilsiedlung, die zuletzt in den 1960er- und 1970er-Jahren untersucht wurde. Trotz späterer Überbauung des Geländes sind die grandiosen Grundmauern des riesigen Römerbades heute gesichert und verschaffen einen Eindruck der imposanten Anlage.