Die jetzige Größe und Höhe der Wiedinsel kam durch das Ausbaggern der Wied seitens der Firma Rasselstein zustande. Da die Wied mit Anschluss an den Hammergraben eine Energiequelle war, musste das Wiedbett immer wieder ausgehoben werden, um den Wasserfluss zu gewährleisten. Die Baggermasse (Geröll und Schlamm) bildete bald einen hügeligen Flecken, auf dem die Firma den natürlichen Wildwuchs mit Bäumen und Sträuchern unterstützte. Der Beginn des Wasserarmes "Hammergraben" wird von dort sichtbar. Die Schleusenwärter konnten die Insel von ihrem Wohnhaus aus über eine Hängebrücke erreichen. Die Träger dieser Brücke sind noch am Ufer zu erkennen.
Die Insel ist inzwischen ein Ort geworden, an dem eine aus Ortsvereinen bestehende Inselgemeinschaft jährlich ihr Inselfest feiert. In der Mitte der Insel, beim Blick zur Dorfseite, ist die Mündung des Aubaches zu erkennen. Er fließt hier am Ende seines Laufes untertunnelt in die Wied. Der Aubach entspringt bei Oberraden im Westerwald und hat in früheren Zeiten zum Betrieb vieler Mühlen beigetragen. In Niederbieber hat er den Sägewerken Motzer und Bien die nötige Wasserkraft geliefert. Heute noch weist der Flurname "Biens Mühle" auf das ehemalige Sägewerk hin. (Quelle: R. Göller, "Niederbieber")