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Stadt Neuwied:Altwied

Drohnenaufnahme der neuen Deichuferpromenade mit weitem Blick in die nördlicheren Stadtteile von Neuwied.

Altwied

Kleinod am Wiedbogen
Tief eingebettet in eine Schleife des Wiedbachs, überhöht von der umfangreichen Burgruine, liegt das malerische Altwied. Die Burg Altwied war der Stammsitz der ersten Grafen zu Wied, zu Beginn des 12. Jahrhunderts erbaut von Metfried Graf im Engersgau als Mittelpunkt seiner Grundherrschaft. Unter ihrem Schutz entstand in der Talaue nach und nach eine bäuerlich-bürgerliche Siedlung, die ab dem 14. Jahrhundert durch eine ringsum laufende, mit Türmen und Toren bestückte Wehrmauer in das mehrfach gestaffelte Befestigungssystem der gesamten Burganlage einbezogen war.

Als Burgflecken hatte Altwied, auch Nieder- oder Gräfenwied genannt, die gehobene Rechtsstellung eines "gefreiten" Ortes und genoss damit bürgerliche Vorzüge wie Bürgermeister- und Senatswahl, Befreiung von Frondiensten, bestimmten Reichssteuern und Einquartierungen, Recht auf Bürgerwache und eigene Flurschützen.

Der Ort, in territorialgeschichtlicher Hinsicht der Vorläufer der heutigen Stadt Neuwied, hat sich wegen seiner verkehrsabgeschiedenen Lage im engen Wiedtal nie zu einer wirklichen Stadt entwickeln können - erst recht nicht nach der Gründung Neuwieds und dem Abzug der gräflichen Hofhaltung und Regierung in die neue Residenz. Zudem wurden Mitte des 17. Jahrhunderts Amt und Gericht nach Heddesdorf, verlegt.

Wie eh und je ist der alte Burgflecken nur durch die "ahl Porz" zu erreichen. Mit seinen besonders gut gepflegten Gassen und Häusern, darunter mehrere Fachwerkhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts, seiner 500-jährigen gotischen Dorfkirche, seinen imposanten Resten der Ortsbefestigung und nicht zuletzt dank seiner reizvollen Landschaftslage errang Altwied 1975 im achten Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" als einer der 31 Sieger unter fast 5000 Konkurrenten die Silberplakette und darf sich seitdem offiziell zu den schönsten Orten der Bundesrepublik zählen.

Die Homepage www.altwied-aktuell.de vermittelt neben dem aktuellen Geschehen auch viel Historisches, zum Beispiel über die Entwicklung der Burg. 

Das Altwieder Wappen

1950 bis 1970

Burgturm mit ruinösem Zinnenkranz: Burgruine Altwied
Wellenbalken im Schildfuß: Die Wied

Die evangelische Pfarrkirche

Die erste Kirche in Altwied war die seit 1259 nachweisbare Burgkapelle zum Hl. Georg, 1470 wird erstmals eine St.-Antonius-Kapelle erwähnt. Dabei handelt es sich um die heutige evangelische Pfarrkirche, ein spätgotischer, einschiffiger Bruchsteinbau, der einen fünfseitigen, gewölbten Chorabschluss besitzt. 1658 legte man den Eingang an der Nordseite an. In den 1920er-Jahren baute man im Innern eine Westempore ein. Die Holzdecke ist mit alten Rankenmalereien geschmückt. Bei Wiederherstellungsarbeiten 1971/72 traten im Chor an den Gewölbescheiteln und Schlusssteinen sowie in den Leibungen der Fenster alte ornamentale Fresken in lichten Farben zutage. Unter dem Chor befand sich einst die Grablege des wiedischen Grafenhauses. Die bei der Restaurierung in den 1920er-Jahren dort gefundenen eisernen und steinernen Grabplatten sind in die Chorwände und die Außenmauern eingelassen. 

Das Wasserkraftwerk

Am Fuß der Burg Altwied befindet sich eines der ältesten Wasserkraftwerke Deutschlands. Die Anlage ist wird regelmäßig auf den neuesten Stand der Technik gebracht.