Segendorf
Ehemaliges Bauerndorf ist heute Sitz eines Forschungszentrums
Segendorf existiert seit dem hohen Mittelalter. Das ehemalige Bauerndorf hat sich zu einer freundlichen Wohnsiedlung mit landstädtischem Charakter entwickelt. Seit 1970 ist der Ort ein Stadtteil von Neuwied. Er erscheint erstmals in einer Urkunde vom 30. Januar 1218 mit dem wiedischen Burgmann "Rudeger von Sehterndorf" als Zeuge einer Schenkung des Burggrafen von Isenburg an das Kloster Rommersdorf. Der Ort dürfte schon zur Grundherrschaft der ersten Grafen von Wied gehört haben, obschon auch die Isenburg-Braunsberger hier Eigentum besaßen. Segendorf zählte seit je zum Kirchspielgericht Niederbieber, außerdem wird im 16. Jahrhundert ein wiedisches Hofgericht zu Segendorf bezeugt.
Im Südzipfel der Segendorfer Gemarkung lag zwischen der Tonnenmühle und dem Rasselstein das seit 1226 beurkundete wiedische Herrengut Nodhausen, dessen Bauten 1808 abgetragen wurden. Ab 1830 entstanden dort neben dem noch heute existierenden Schießstand der Neuwieder Schützengesellschaft verschiedene Park- und Vergnügungsanlagen mit Restaurant, die Nodhausen viele Jahrzehnte lang zu einem beliebten Ausflugsziel machten. Die enge Nachbarschaft zu Niederbieber auf der linken Wiedseite führte in der Neuzeit zu der Einsicht, dass gemeinsames kommunales Handeln nur von Vorteil sein könnte. 1910 schlossen sich beide zur Gemeinde Niederbieber-Segendorf zusammen. In der neuen Stadt Neuwied bilden sie allerdings wieder getrennte Stadtteile. Segendorfs Schatz ist Schloss Monrepos mit seinem Archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution.
Weitere Infos unter www.segendorf.info
Das Niederbieberer-Segendorfer Wappen

1951-1970
Doppeltürmige Tormauer: Römerkastell Niederbieber
Biber: Ortsnamenhinweis
Wellenschildfuß: Aubach und Wied
Schloss Monrepos
Forschungszentrum für die Evolution menschlichen Verhaltens
Monrepos (frz. „Meine Ruhe“) ist ein historisches Naherholungsgebiet auf den Höhen Neuwieds. Die ehemalige fürstliche Sommerresidenz liegt inmitten ausgedehnter Wälder am Rande des Westerwaldes. Hier kreuzen sich Fernwanderwege wie der Rheinsteig, der Limeswanderweg und der Rheinhöhenweg. Schloss Monrepos bildet den Mittelpunkt des historischen Gebäudeensembles der Fürsten zu Wied aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Seit einigen Jahrzehnten ist im früheren Palais Waldheim eine Außenstelle des Römisch-Germanischen Zentralmuseums untergebracht. Archäologen aus aller Welt forschen und arbeiten hier - auf dem „Schloss der Forscher“.
2014 eröffnete im Archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution die spannende Dauerausstellung „MenschlICHes Verstehen“. Sie zeigt auf nachfühlbare und packende Weise, wie wir nach 2,5 Millionen Jahren zu unserem heutigen Verhalten gekommen sind. Raum für Raum tauchen die Besucherinnen und Besucher ein in Zeiten menschlicher Entwicklungsstufen und erkennen, wie, wann und warum unsere Verhaltensweisen entstanden sind. Eine Entdeckungsreise von archäologischen Ausgrabungen und bedeutenden Funden über das Verhalten der Urmenschen bis zum eigenen Verhalten. Aus erster Hand und auf dem aktuellsten Forschungsstand – hier wird Forschung verständlich und Archäologie transparent.
Weitere Infos im Internet unter www.monrepos-rgzm.de