Verkehrsplanung
Gut und sicher erreichbar sein: Die Entwicklung der Mobilität in Neuwied steht hier im Vordergrund. Ob neue Verkehrswege schaffen oder bestehende zu erneuern oder gar umzugestalten – das zählt zu den Aufgaben der Verkehrsplanung.
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Verkehrsentwicklungsplan Stadt Neuwied 2023
Wie soll sich die Mobilität in ihrer Stadt in den nächsten Jahren entwickeln? Dieser Frage geht der Verkehrsentwicklungsplan für die Stadt Neuwied nach und dient als Handlungskonzept. Darin enthalten ist auch ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer.
Der Verkehrsentwicklungsplan enthält eine umfangreiche Bandbreite vom Gutachter vorgeschlagener Maßnahmen beziehungsweise Maßnahmenbündel. Zeitnah können davon allerdings nicht alle umgesetzt werden. Deshalb werden in den nächsten Jahre zunächst ausgewählte Projekte umgesetzt. Entscheidend für die Auswahl: Sie haben einen hohen Wirkungsgrad und viele Synergie-Effekte. Daher wird der Fokus vor allem auf dem Thema Fahrradverkehr liegen. Ein weiteres Hauptthema soll beispielsweise die mögliche Einrichtung eines Parkleitsystems sein.
Im Auftrag der Stadt Neuwied vom Stadt- und Verkehrsplanungsbüro BSV aus Aachen erarbeitet, flossen neben dem Input von Stadtverwaltung, den Vertretern aus der Kommunalpolitik und den Planern von BSV ebenfalls die Meinungen der Neuwiederinnen und Neuwieder mit ein.
Der Verkehrsentwicklungsplan wird alle fünf Jahre überprüft und bei Bedarf fortgeschrieben.
Zum Nachlesen:
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Verkehrsentwicklungsplan (Schlussbericht) Untersuchungen zum Verkehrsentwicklungsplan Neuwied einschließlich Ergänzung zu einem Klimaschutzteilkonzept Mobilität (Juli 2023) 14 MB
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Beschlussvorlage (Juni 2023) Der Stadtrat hat die Verwaltung mit der näheren Prüfung oder/und Einleitung der notwendigen Schritte zur Umsetzung einer Auswahl von Projekten beauftragt. 241 KB
Für die Erstellung des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) erfolgte zunächst im Sommer 2021 eine Online-Beteiligung. Nach der Diskussion von Leitzielen der Neuwieder Verkehrsentwicklung in einer begleitenden Arbeitsgruppe und in den städtischen Gremien hat das Planungsbüro erste Konzepte für die Haupt-Handlungsfelder Radverkehr, Fußgängerverkehr, Kfz-Verkehr/ Erschließungskonzept Zentrum, Parken sowie Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) entwickelt.
Diese ersten Ergebnisse wurden im Rahmen eines Bürger-Workshops am 16. Mai 2022 im Heimathaus vorgestellt. Das Planungsbüro hat schließlich ein themenübergreifendes Planungs- und Handlungskonzept für das Plangebiet sowie Maßnahmensteckbriefe für alle im VEP behandelten Themenfelder entwickelt und einen Gesamt-Entwurf vorgelegt. Der Verkehrsentwicklungsplan bezieht sich im Wesentlichen auf die Stadtteile Innenstadt und Heddesdorf, das enthaltene Radverkehrskonzept ist für das gesamte Stadtgebiet betrachtet worden.
Im Januar/Februar 2023 wurde dann der Entwurf des VEP öffentlich ausgelegt. Es bestand nochmals die Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger sowie für Interessensvertretungen/ Behörden und Träger öffentlicher Belange sich an dem Planungsprozess zu beteiligen.
Der Stadtrat der Stadt Neuwied hat am 13. Juli 2023 schließlich die abschließende Fassung des VEP als handlungsleitende Grundlage für die künftige Verkehrsentwicklung der Stadt Neuwied beschlossen. Die zuletzt eingegangen Stellungnahmen aus der Offenlage waren ebenfalls Gegenstand des Stadtrats-Beschlusses. Die Details dazu können der Beschlussvorlage entnommen werden.
Das gesamtstädtische Radverkehrskonzept
Das gesamtstädtische Radverkehrskonzept (Stand 2008) gilt als Leitlinie für bauliche oder sonstige Maßnahmen für den Radverkehr. Im wesentlichen besteht das Konzept aus drei Bestandteilen: einem Netzplan, dem Handlungsbedarf und der Wegweisung.
Der Netzplan
Kernstück des Konzeptes ist ein gesamtstädtischer Netzplan. Auf diesem sind die wichtigsten angenommenen Wege von Radfahrern als Routen dargestellt. Der Netzplan unterscheidet vor allem zwischen:
- Routen des großräumigen Radwegenetzes Rheinland-Pfalz
- sind eine Vorgabe des Landes und gehen über die jeweiligen Gemeindegebiete hinaus
- dazu zählt beispielsweise der Rhein-Radweg
- städtische Hauptrouten des Radverkehrs
- stellen die Verbindungen der großen Stadtteile untereinander dar
- zum Beispiel zwischen Heimbach-Weis und Niederbieber
- städtische Sammelrouten des Radverkehrs
- verbinden die kleineren Stadtteile und Siedlungsbereiche miteinander
Wichtig: Die Routen sind nicht mit baulich angelegten Radwegen gleichzusetzen. Denn die Routen führen beispielsweise auch über wenig befahrene Anliegerstraßen, auf denen Radfahrer auch heute schon problemlos fahren können.
Der Handlungsbedarf
Für die Routen im Netzplan wurde zudem jeweils der Handlungsbedarf bewertet. Die Kriterien dafür waren das Fehlen von Radwegen – sofern im Einzelfall notwendig, der Zustand vorhandener Radwege und die Fahrbahnqualität sonstiger berührter Straßen und Wege.
Allen Abschnitten wurde darauf basierend entweder eine hoher, mittlerer oder geringer Handlungsbedarf zugeordnet. Wobei für die Sammelrouten generell ein weniger hoher Handlungsbedarf angenommen wurde. Teilweise bezieht sich ein Handlungsbedarf auf Landes- oder Kreisstraßen, für deren Ausbau die Stadt nicht zuständig ist.
Auf dieser Grundlage wurden drei Abschnitte ausgewählt, die vordringlich ausgebaut werden sollen. Diese sind:
- Neubau eines einseitigen baulich getrennten Radwegs an der Andernacher Straße (Abschnitt etwa von Kaufland bis Einmündung Dierdorfer Straße)
- Entsprechender Ausbau an den übrigen Abschnitten der Andernacher Straße
- Ausbau Wirtschaftsweg zwischen Torney und Gladbach
Die Wegweisung
Der dritte Bestandteil des Konzeptes ist die Wegweisung: Einige Routen sollen nach und nach mit einer speziell auf Radfahrer zugeschnittenen Wegweisung ausgestattet werden. Ähnlich wie sie bereits entlang des Rheinufers besteht.
Aus dem Gesamtnetz wurden hierfür nochmals eine Auswahl von Strecken getroffen, die beispielsweise Ortsunkundige aus der Region oder Gelegenheitsradfahrer aus Neuwied zu den wichtigsten Zielen leiten kann.
Auch für die Wegweisung wurden einzelne Strecken ausgewählt, die vordringlich gekennzeichnet werden sollen. Diese sind:
- Route Rheinufer – Block – Heimbach-Weis – Anhausen und weiter in Richtung Westerwald
- Ergänzung und Fortschreibung der zum Teil vorhandenen Limes-Radroute-Wegweisung
Parkraumbewirtschaftung
Parken in der Innenstadt
In der Neuwieder Innenstadt stehen Ihnen in der Nähe der Einkaufsziele rund 3300 Parkplätze zur Verfügung. Rund 1400 davon sind öffentliche Parkplätze, die gegen eine geringe Parkgebühr genutzt werden können. Mit der Erhebung von Parkgebühren soll verhindert werden, dass die Parkplätze ständig von Langzeitparkern belegt sind. Insofern hilft Ihnen die Parkraumbewirtschaftung, schnell einen freien Parkstand direkt im Zentrum zu finden.
Die Regeln für öffentliche Parkplätze:
Parkgebühr:
60 Cent/Stunde
Mindestgebühr:
10 Cent (= 10 Minuten Parkzeit)
Höchstparkdauer:
4 Stunden
Geltungszeitraum:
Montag - Freitag: 9 - 18 Uhr
Samstag: 9 - 14 Uhr
Gut zu wissen:
Samstags ist bereits am frühen Nachmittag freies Parken in der ganzen Innenstadt möglich. Übrigens: Innerhalb der gelben Zone ist die Weiternutzung eines noch nicht abgelaufenen Parktickets auch an einem anderen Standort erlaubt.
Ganztägig kostenloses Parken ist ebenfalls in der Neuwieder Innenstadt möglich: Unter der Raiffeisenbrücke stehen Ihnen rund 550 Parkplätze ohne Gebühr und ohne Parkdauerbegrenzung zur Verfügung.
Ergänzt wird das öffentliche Angebot durch rund 1350 Parkstände in privaten Tiefgaragen und Parkhäusern, die vor allem am nördlichen Zentrums-Rand liegen. Dort gelten unterschiedliche Tarife.
Anwohner haben zudem die Möglichkeit, einen Anwohnerparkausweis zu beantragen.
Digitale Parkscheine
Kein Kleingeld zur Hand? Kein Problem: In der Neuwieder Innenstadt haben Sie die Möglichkeit, digitale Parkscheine zu lösen.
Dafür benötigen Sie lediglich die Parkster-App auf Ihrem Smartphone.
Für den Parkvorgang geben Sie das Kennzeichen Ihres Fahrzeuges und die Parkdauer in der App ein.
Klarer Pluspunkt des digitalen Parkscheins: Sie können von unterwegs aus bequem die Parkzeit – im Rahmen der Höchstparkdauer – verlängern. Kehren Sie früher zu Ihrem Fahrzeug zurück, können Sie den digitalen Parkschein auch vorzeitig beenden. Sie sparen also durch eine minutengenaue Abrechnung unnötige Parkgebühren.
Gut zu wissen: Die Eingabe sensibler Kontodaten in der App ist nicht erforderlich.
Bezahlt wird auf Rechnung oder mit Kreditkarte. Sie können in Ihrem Benutzerprofil festlegen, ob Sie die Rechnung per Mail – kostenfrei und voreingestellt – oder per Post (2,99 Euro inklusive Mehrwertsteuer pro Rechnung) erhalten möchten.
Die App ist für Android-Endgeräte auf Google Play sowie für das iPhone im App Store kostenlos erhältlich.
Die kommunale Verkehrsüberwachung kann alle über die Parkster-App gelösten Parkscheine in Echtzeit einsehen. Deren Mitarbeiter sehen also bei jedem Fahrzeug sofort, ob ein Ticket gelöst wurde und ob dieses noch gültig ist.
Verkehrsanalyse
Untersuchung zum Verkehrsverhalten
Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften GmbH die Studie “Mobilität in Deutschland – MiD 2017” durchgeführt. Es handelt sich um eine bundesweite Befragung von Haushalten zu ihrem Verkehrsverhalten, die zuletzt bereits 2008 und 2002 durchgeführt worden ist.
Die Stadt Neuwied hat neben vielen anderen Städten die Gelegenheit wahrgenommen, mit einer regionalen Aufstockung repräsentative Aussagen für die Stadt ermitteln zu lassen. Es sind in diesem Rahmen rund 500 Haushalte im Stadtgebiet befragt worden.
Die Ergebnisse für Neuwied:
Bundesweite Ergebnisse
Ergebnisse der bundesweiten Studie sind auf www.mobilitaet-in-deutschland.de verfügbar.
Untersuchung zum Verkehrsaufkommen
Das Stadtbauamt hat das Ingenieurbüro VERTEC aus Koblenz ab 2017 mit einer flächendeckenden Erfassung der Mengen im Kraftfahrzeug-Verkehr Erhebung beauftragt. Verkehrszählungen sind an etwa 20 Stellen im Verlauf des Jahres 2018 durchgeführt worden.
Unter Berücksichtigung von einzelnen geplanten Bauvorhaben, die zusätzlich Verkehr erzeugen oder anziehen, hat das Büro eine durchschnittliche Prognose-Verkehrsstärke praktisch für das gesamte Straßennetz in der Innenstadt und in Heddesdorf ermittelt. Zusätzlich sind für drei Planfälle (mögliche Änderungen in der Verkehrsführung) die Auswirkungen rechnerisch betrachtet worden.