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Stadt Neuwied:Oberbieber

Drohnenaufnahme der neuen Deichuferpromenade mit weitem Blick in die nördlicheren Stadtteile von Neuwied.

Oberbieber

Wingertsberg, Römerturm und Aubach-Stausee 
Dort, wo der Aubach die bewaldeten Hügel des Westerwalds in Richtung Neuwieder Becken verlässt, liegt Oberbieber - durch fortschreitende Bebauung schon locker mit Niederbieber verbunden. Abgesehen von der frühen Erwähnung des Aubachs unter der Bezeichnung "biuira" (Biberbach) in einer Urkunde von 857 erscheint derselbe Ausdruck als Ortsname erstmals in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II. vom 10. August 1021 für das Frauenstift Dietkirchen zu Bonn. Knapp 300 Jahre später kam es zu einem Tauschgeschäft: Dietkirchen gab Oberbieber an die Abtei Rommersdorf und erhielt im Gegenzug deren Gut in Oberwinter. Rommersdorf konnte sich in Oberbieber jedoch nicht gegen die Isenburger von der nahe gelegenen Burg Braunsberg durchsetzen, die das Vogteirecht behaupteten. 1340 kam Oberbieber durch Wilhelm von Isenburg, den neuen Grafen zu Wied, unter wiedische Landesherrschaft und um 1490 zum Kirchspielgericht Niederbieber. Schließlich überließ Rommersdorf den Grafen zu Wied seine Kirche in Oberbieber im Tausch gegen die Kircheneinkünfte in Engers. 

Drei Jahrmärkte wurden einst in Oberbieber abgehalten, der Überlieferung nach unter den alten Eichen auf dem heutigen Hermesplatz. 1662 verlegte Graf Friedrich die Märkte jedoch in seine neue Residenz Neuwied. 

Die Wasserkraft des Aubachs spielte für die Entwicklung der Gemeinde eine bedeutende Rolle. Zahlreichen Mühlen, in denen die unterschiedlichsten Produkte hergestellt wurden, verhalfen Oberbieber seit Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem gewissen industriellen Ansehen. Auch Töpferei und Lohgerberei betrieb man hier. Zudem war der Weinbau von Bedeutung. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts standen Reben auf dem Wingertsberg. 

Dank seiner landschaftlich reizvollen Lage ist Oberbieber für den Fremdenverkehr sehr interessant. Naturpark, Freibad, Reitsportzentrum, Aubach-Stausee und zahlreiche Waldwanderwege machen Oberbieber zum Ausgangspunkt eines gern besuchten Naherholungsgebietes.

Weitere Informationen unter www.oberbieber.eu

Das Oberbieberer Wappen

1951-1970

Schrägwellenschnitt: Aubach
der Biber: Ortsnamenhinweis
Kammrad mit gekreuzten Bergwerkshämmern: historische und moderne Industrie im Aubachtal

Römerturm

Denkmal für historische Grenze
Von Niederbieber her verlief einst der römisch-germanische Limes über den Kamm des Wingertsberges ins Aubachtal hinab, das er im Bereich der heutigen Reitsportanlagen kreuzte, um sich dann die heutige Alteck hinauf in die dortigen Waldgebiete zu schlängeln. Zur besseren Überwachung war diese Grenze in zweckmäßigen Abständen mit kleinen, meist viereckigen zwischen fünf und zehn Meter hohen Türmen bestückt. Einer stand auf der Kuppe des Wingertsberges. Nicht weit von dessen im Boden erhaltenen, heute überbauten Grundmauern errichtete man Ende der 1960er Jahre ein Modell dieses Turmes als Denkmal für die historische Grenze des ersten bis dritten Jahrhunderts n. Chr. Es entspricht in seiner Gestaltung den wenigen aus der Antike erhaltenen Reliefdarstellungen solcher Limeswachttürme.

Stausee

Beliebtes Naherholungsgebiet
Eine der vorläufig letzten Maßnahmen zur Erschließung und Bereicherung des Oberbieberer Naherholungsgebietes war die Anlage des Aubach-Stausees oberhalb der Reitsportanlagen an der Einmündung des Engelsbachtales. Sie wurde im Juli 1971 der Öffentlichkeit übergeben. Der normale Wasserinhalt von 20.000 Kubikmeter mit einer Tiefe von bis zu 3,4 Meter kann auf 50.000 Kubikmeter mit einer Tiefe bis zu 4,7 Meter aufgestaut werden. Nicht weit vom Restaurant am Eingang des Engelsbachtales lag einst die 1893 abgebrannte Freunds- oder Paulsmühle. Am oberen Ende des Sees, beim Waldhaus des Oberbieberer Musikvereins "Eintracht", am Fuß des Windelberges, befand sich im 19. Jahrhundert eine Silberschmelzhütte.