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Stadt Neuwied:Heimbach-Weis

Drohnenaufnahme der neuen Deichuferpromenade mit weitem Blick in die nördlicheren Stadtteile von Neuwied.

Heimbach-Weis

Zwei Gemeinden verschmelzen zu einem neuen Ganzen
Die beiden Ortskerne von Heimbach und Weis sind im Lauf der Zeit so eng miteinander verschmolzen, dass die ehedem selbständigen Landgemeinden daraus die kommunalpolitischen Konsequenzen zogen und sich am 1. September 1960 zur Gemeinde Heimbach-Weis vereinigten. Zehn Jahre später ging sie als Stadtteil im neuen Neuwied auf. Zusammen mit dem benachbarten Gladbach hatten Heimbach und Weis jahrhundertelang, vom hohen Mittelalter bis in die Neuzeit, ein gemeinsames Kirchspielgericht mit dem Pfarrort Heimbach als Mittelpunkt gebildet. Ein Kirchspiel jedoch, das wegen besonderer historisch-politischer Verhältnisse eine Zeit lang ein territoriales Unikum war, eine Art "Bauernfreistaat".

Frühgeschichtliche Besiedlung
Zahlreiche Grabhügel im Heimbacher Wald aus der Letenezeit um 1000 bis 500 v. Chr. weisen auf eine vor- und frühgeschichtliche Besiedlung hin, ebenso die vielleicht aus derselben Zeit herrührende sogenannte Alte Burg. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Heimbach im Jahr 1093 in einer Stiftung des Pfalzgrafen Heinrich III. an die Abtei Maria Laach. Heimbach gehörte zur Grundherrschaft Bendorf, die auch Engers umfasste. Auf dem Schönfeld bei Heimbach wurden Gau- und Königsgerichtsverhandlungen abgehalten.

Rechtszersplitterung
Noch im ausgehenden Mittelalter erhielten die Grafen zu Wied mehrfach die kaiserliche Belehnung mit dem Schönfelder Hochgericht. Doch Gebrauch machen konnten sie davon kaum, denn im Gebiet von Heimbach stritten viele Herren um die Hoheit: die Grafen von Wied, die von Isenburg als Grundherren, die Äbte von Rommersdorf, die Grafen von Sayn, die Hammersteiner, das Trierer Simeonsstift und die verschiedenen Heimbacher Ortsadelsgeschlechter. Von dieser Rechts- und Besitzzersplitterung profitierten die Bauern, Sie nutzten aus, dass Heimbach altes Reichsgut, mit König und Reich als oberster Gerichtsherr, gewesen war. Die lokale Bauernschaft behauptete über lange Jahre ihr unabhängiges „Freiheimgericht“. Im Verein mit anderen, einer Stadt zukommenden Freiheiten wie Markt- und Befestigungsrecht, errang Heimbach fast den Nimbus einer Freien Reichsstadt im Landformat.

Kurtrierscher Besitz
Im 16. Jahrhundert gingen die Rechte der Abtei Rommersdorf und derer zu Wied jedoch an Kurtrier, später verpfändeten auch die Isenburger ihre Heimbacher Rechte, und als letzter trat der Graf von Sayn 1606 endgültig seine Vogteirechte an Kurtrier ab. Damit war der Kurfürst-Erzbischof alleiniger Herrscher in Heimbach - das Ende des "Bauernfreistaates" war gekommen. 1803 gehörte Heimbach zunächst zur Bürgermeisterei Engers und damit zunächst zum Landkreis Koblenz, ab 1822 dann zum Kreis Neuwied. 

Wappen

Heimbacher Gemeindewappen von 1950 bis 1960 und Gemeindewappen Heimbach-Weis von 1960 bis 1970

Das Wappen zeigt die Heilige Margaretha

Weiser Gemeindewappen von 1950 bis 1960

Freie Nachbildung des alten Siegelbildes von Heimbach und des Wappens der Gemeinde Weis, Kurtriersches Kreuz: Landeszugehörigkeit 1606-1803, Stufensparren: Bimsbausteinindustrie, Apfel: Obstanbau

Abtei Rommersdorf

Kloster mit wechselvoller Geschichte
Die Abtei Rommersdorf ist eine ehemalige Prämonstratenserabtei, die heute einen hervorragenden Ruf als Aufführungsort für Kulturveranstaltungen genießt. Ob Theater, Konzert oder Lesung, im Englischen Garten, im Kreuzgang oder in der Abteikirche – das prägnante historische Ambiente begeistert das Publikum immer wieder aufs Neue. Weitere Infos unter www.abtei-rommersdorf.de.

Kurzer historischer Abriss: 
1117 gegründet, 1125 wieder aufgegeben. 
1135 Neugründung mit Prämonstratensern aus Belgien. 
1541 wurde nach einer Feuersbrunst das Nordschiff der Kirche niedergelegt und die Arkadenwand vermauert. 
1698 - 1792 Erneuerung der Klostergebäude. 
1803 verlässt der letzte Abt mit neun Konfratres die Abtei, die im Zuge der Säkularisierung an Nassau-Usingen fällt. 
1820 Versteigerung Rommersdorfs an den Freiherrn von Stolzenberg; seitdem Verpachtung als Gutsbesitz.
Seit 1972 kümmern sich der "Fördererkreis Rommersdorf e.V." und seit 1976 eine daraus entstandene "Stiftung Abtei Rommersdorf" als Eigentümerin um die Erhaltung der kunsthistorisch wertvollen Anlage. 
Die ehemalige Abtei wurde 1977 zum Kulturdenkmal von besonderer nationaler Bedeutung erklärt und erlangte den Status eines Welt-Kulturdenkmals.

Zoo Neuwied

Auf den Höhen oberhalb von Heimbach-Weis erstreckt sich das weitläufige Gelände des Zoos Neuwied. Nach Nürburgring und Hambacher Schloss steht er in der Rangfolge der meistbesuchten Attraktionen in Rheinland-Pfalz auf Platz drei. Weitere Informationen unter www.zooneuwied.de.