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Stadt Neuwied:Stadtarchiv

Drohnenaufnahme der neuen Deichuferpromenade mit weitem Blick in die nördlicheren Stadtteile von Neuwied.

Stadtarchiv

Anfangs eine kleine Amtskiste, zwischendurch vergessen und mittlerweile eine beachtliche Sammlung: Im Stadtarchiv in der Abtei Rommersdorf schlummern so einiges, was einen Blick in die Vergangenheit ermöglicht.

Anschrift & Kontakt:

Stadtarchiv Neuwied
Landeshauptarchiv – Außenstelle Rommersdorf
Abtei Rommersdorf
56566 Neuwied

Tel.: +49 2622 81677
Fax: +49 2622 972778
E-Mail: rommersdorf@lav.rlp.de

Öffnungszeiten:

Mittwoch und Donnerstag: 9 - 13 Uhr

Im Stadtarchiv sind zugänglich:

  • Schriftgut der Stadtverwaltung Neuwied und der ehemals selbständigen Verbandsgemeinden Engers, Heddesdorf, und Niederbieber-Segendorf seit Ende des 18. Jahrhunderts
  • Teilbestände einzelner Kirchengemeinden
  • Vereins-, Firmen- und Privatarchive
  • Sammlung Neuwieder Lokalzeitungen von 1794 bis heute
  • Sammlungen von Karten, Plänen, Plakaten und circa 8000 Fotos
  • zeitgeschichtliche Dokumentation, Zeitungsausschnittsammlung
  • Präsensbibliothek mit circa 2000 Bänden zur Geschichte der Stadt und der Region
  • Sammlung von Verwaltungsdruckschriften

Zusätzliche Aufgaben:

Für die Stadt Neuwied werden seitens der Mitarbeiter des Archivs auch folgende Aufgaben wahrgenommen:

  • Bewertung, Übernahme, Verwaltung und Pflege des Schriftgutes
  • Beratung bei der Schriftgutverwaltung
  • Unterstützung bei der Erforschung und Darstellung der Stadtgeschichte
  • Zusammenarbeit mit kulturellen und schulischen Einrichtungen in der historischen Bildungsarbeit

Der allgemeinen Nutzung stehen außerdem dort zur Verfügung:

  • Notariatsurkunden aus Notariaten in den früheren Regierungsbezirken Koblenz und Trier (circa 1,5 Mio. Einzelurkunden). Zeitlicher Schwerpunkt der Überlieferung ist die Zeit von 1794 bis 1900.
  • Das Archiv der Stadt Bendorf, das seit dem Jahr 2000 in der Außenstelle Rommersdorf verwahrt wird
    • Die Archivalien umfassen den Zeitraum von 1350 bis 1980.
  • Archive der katholischen Pfarrgemeinden Hammerstein, Neuwied-Heimbach und Leutesdorf
  • Nachlässe, insbesondere:
    • Nachlass des rheinischen Dichters und Schriftstellers Jakob Kneip
    • Archiv und Sammlungen der Familienstiftung von Barton gen. von Stedman
    • Nachlass des Komponisten August Bungert, darunter Notenblätter zu Gedichten der rumänischen Königin Elisabeta geb. Prinzessin zu Wied (1843 - 1916), bekannt unter dem Künstlernamen Carmen Sylva

Details zum Bestand?

Nähere Informationen zu den Beständen finden Sie online beim Landeshauptarchiv. Dort können Sie für Ihre Recherche den virtuellen Lesesaal “Apertus” nutzen. 

Entwicklung des Stadtarchivs

Im Jahr 1662 verlieh Graf Friedrich III. zu Wied seiner Gründung Neuwied umfangreiche Stadtrechtsprivilegien darunter auch das Recht auf Selbstverwaltung. Von diesem Recht machten die Bürger erstmals 1680 Gebrauch indem sie einen Magistrat wählten. Damit ging die Verwaltung der Stadt von der gräflichen Kanzlei auf den Magistrat über. 

Aus dem Jahr 1702 stammen die ersten Nachrichten über eine "Amtskiste", in der die wichtigsten Papiere der Stadt aufbewahrt wurden. Da die Kiste rasch zu klein war, wurden die Akten auf dem Speicher des Rathauses abgelegt und gerieten wohl in Vergessenheit. 

Auf wiederholte Anfragen des "Preußischen Staatarchivs Koblenz" meldete man während des ganzen 19. Jahrhunderts lapidar, dass man keine Altakten habe.

Vom vergessenen Speicher zum richtigen Archiv

Auf dem Speicher des Rathauses entdeckte sie erst 1930 der damaligen Stadtsyndikus, Dr. Fritz Voß, wieder. Voß bemühte sich in der Folge erfolgreich um die Einrichtung eines Stadtarchivs: Im Herbst 1937 wurde es schließlich im ehemaligen Logenhaus, Pfarrstraße 1, eingeweiht. Dort waren auch bereits die Stadtbücherei und die städtische Kunstsammlung untergebracht. 

Kriegsbedingt wurde das Archiv 1943 nach Ehrenbreitstein evakuiert. Von dort kehrte es 1947 zurück und zog im Kreismuseum ein, weil das Logenhaus an die Loge zurückgegeben wurde. 

Im April 1951 war dann das ehemalige "Moravian Hotel" der Brüdergemeine in der Langendorferstraße Archivstandort. Bevor es im Mai 1955 in das Haus Nummer 52 in der Bahnhofstraße umzog und von dort im Mai 1957 weiter ins Haus Nummer 51 in der Hermannstraße. 

Anfang des Jahres 1982 richtete dann das Landeshauptarchiv Koblenz in Teilen der Gebäude der ehemaligen Abtei Rommersdorf eine Außenstelle ein. Im gleichen Jahr wurde auch das Stadtarchiv Neuwied dorthin zur Verwaltung übergeben.

Die Archivare

Dr. Voß kam im März 1945 bei einem Bombenangriff ums Leben. Seine Nachfolge trat Albert Meinhardt 1949 an. Er leitete in Personalunion auch die Stadtbücherei. 

Trotz dieser Doppelbelastung und der vielen Umzüge war es vor allem Albert Meinhardt, der für die Stadt zum 300-jährigen Stadtbestehen das Buch "300 Jahre Neuwied – ein Stadt und Heimatbuch" herausgegeben hat. Meinhardt, der ein umfangreiches heimatgeschichtliches Werk hinterlassen hat, leitete das Archiv bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1978. 

Den Umzug und den Neuaufbau in Rommersdorf bewerkstelligte in hervorragender Weise Beate Esch, die dem Archiv bis Anfang 1989 vorstand. Ihr folgte von 1989 bis 2017 Gerd Anhäuser und seit 2017 ist Bernd Breidenbach der Leiter des Archives.